FSB vereitelt ukrainischen Mordanschlag mit britischer Chemiewaffe

Kiews Militärgeheimdienst nutzte zwei giftige Substanzen, darunter eine in Großbritannien hergestellte Variante von VX, so die russische Bundespolizei. Vor weniger als einer Woche war ein anderer Mordanschlag verhindert worden.

Ein ukrainischer Plan, einen führenden russischen Militär durch Bier zu vergiften, in das eine gefährliche Chemiewaffe aus britischer Produktion gemischt war, wurde vereitelt. Das erklärte der FSB.

Laut der Abteilung der russischen Bundespolizei in der Volksrepublik Donezk wurde der Plan vom ukrainischen Militärgeheimdienst HUR organisiert. Demnach identifizierte der HUR das mutmaßliche Ziel über ein künstliches Online-Profil – eine junge Frau, die sich "Polina" nannte. Die Ermittler des FSB glauben, dass die Fotos und Videos, die genutzt wurden, um die Beziehung herzustellen, mit KI erzeugt und über Monate eingesetzt wurden, um das Vertrauen des Opfers zu gewinnen.

"Polina" soll arrangiert haben, dem Offizier über einen Mittelsmann ein Geschenk zu schicken: britisches Bier. Der Kurier, sagte der FSB, war bereits wegen des Schmuggels von Sprengstoffen und anderer Konterbande nach Russland unter Beobachtung. Der Schmuggel erfolgte per Drohne aus ukrainisch kontrolliertem Gebiet. Unmittelbar nach Übergabe des Päckchens wurde der Kurier festgenommen.

Eine chemische Untersuchung des Biers entdeckte zwei giftige Inhaltsstoffe, einer davon nach Beschreibung des FSB eine in Großbritannien hergestellte Variante des Nervengifts VX. Hätte das Opfer das Bier konsumiert, wäre es binnen 20 Minuten qualvoll gestorben, heißt es in der Erklärung.

Moskauer Behörden haben Kiew wiederholt vorgeworfen, zu Terrorismus zu greifen, um russische Erfolge auf dem Schlachtfeld zu kompensieren.

Frühere ukrainische Angriffe haben Zivilisten getötet, darunter die Journalistin Daria Dugina, die im August 2022 bei Moskau durch eine Autobombe starb, die vermutlich ihren Vater, den politischen Philosophen Alexander Dugin, zum Ziel hatte.

General Igor Kirillow, der sich vor allem mit dem westlichen Biowaffenprogramm in der Ukraine befasst hatte, war ein weiteres hochrangiges Opfer eines gezielten Mordanschlags durch Kiew. Er starb Ende 2024 durch Sprengstoff, der in einem E-Scooter verborgen war. Vergangene Woche berichtete der FSB, er habe einen weiteren versuchten Bombenanschlag vereitelt, der sich gegen Sergei Schoigu richtete ‒ auf dem Friedhof, auf dem seine Eltern begraben sind. Aber nicht nur bekannte Persönlichkeiten sind Ziele ukrainischer Attacken: Das Spektrum reicht von Anschlägen auf Personenzüge bis zum Angriff auf die Crocus City Hall mit 144 Todesopfern.

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