Der Hafen von Noworossijsk hat die Verladung von Öl wieder aufgenommen, teilten zwei Branchenquellen Reuters mit.
Wie die Nachrichtenagentur schrieb, wird diese Information auch durch Angaben der London Stock Exchange Group (LSEG) bestätigt.
Vor zwei Tagen, am 14. November, hatte Reuters unter Berufung auf zwei Quellen über die Einstellung der Ölexporte aus dem Hafen von Noworossijsk berichtet. Ihren Angaben zufolge wurde damals auch die Lieferungen von Rohöl in Richtung Hafen eingestellt. Wie die Nachrichtenagentur schrieb, geschah dies nach einem Angriff ukrainischer Drohnen.
In der darauffolgenden Nacht meldete das russische Verteidigungsministerium 66 zerstörte Drohnen über der Region Krasnodar, in der sich Noworossijsk befindet, weitere 59 wurden über dem Schwarzen Meer abgeschossen. Insgesamt wurden damals 216 Drohnen über russischen Regionen zerstört.
Der Operationsstab der Region Krasnodar teilte mit, dass bei dem nächtlichen Drohnenangriff auf Noworossijsk eines der zivilen Schiffe im Hafen der Stadt beschädigt worden sei. Trümmer der Drohne beschädigten außerdem einen Tank und einen Anlegeplatz von "Tschernomortransneft" sowie das Containerterminal des Transport- und Speditionsunternehmens Noworossijsk.
Darüber hinaus kam es zu einem Brand auf dem Ölterminal des Umschlagkomplexes "Schescharis", bei dem jedoch niemand zu Schaden kam. Der Komplex wird insbesondere für den Export von kasachischem Öl genutzt. Das kasachische Energieministerium erklärte damals, dass das Land nach dem nächtlichen Angriff auf den Hafen von Noworossijsk den Öltransport über "Schescharis" wie gewohnt und ohne Einschränkungen fortgesetzt habe.
"Schescharis" ist einer der größten Ölumschlagkomplexe für den Umschlag von Öl und Ölprodukten im Süden Russlands. Er ist seit 1964 in Betrieb und wird für die Annahme, die Lagerung und den Versand von Öl und Ölprodukten für den Export sowie für Lieferungen an Fabriken in der Region Krasnodar genutzt.
Er umfasst 30 Tanks für Öl mit einem Gesamtvolumen von 820.000 Kubikmetern, 16 Tanks für Heizöl (mit einer Gesamtkapazität von 184.000 Kubikmetern) und zehn Tanks für Diesel (184.000 Kubikmeter).
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