Ein neuer Animationsfilm in Spielfilmlänge mit dem Titel "Die Möwe" nach dem gleichnamigen Theaterstück von Anton Tschechow ist in Vorbereitung, schreiben die Medien. Das Besondere an diesem Film ist seine visuelle Gestaltung – das Projekt wird im Anime-Stil umgesetzt. Dies wurde auf dem jährlichen Lizenzpartner-Gipfel vom berühmten Animationsstudio "Sojusmultfilm" bekanntgegeben. Die Hauptproduzentin des Filmstudios, Julia Osetinskaja, erzählte gegenüber den Journalisten:
"Fast 130 Jahre nach der ersten Aufführung im Alexandrinski-Theater kehrt das große russische Drama in einem neuen Format zurück. Wir möchten einerseits den ursprünglichen Charakter und die Bedeutung dieses legendären Werks bewahren und es andererseits in einem Format präsentieren, das für ein modernes junges Publikum relevant ist."
Weitere Details werden vorerst noch geheim gehalten. Bekannt ist, dass sich der Film derzeit in der Vorproduktionsphase befindet, so die Medien weiter.
Sojusmultfilm ist das älteste Animationsstudio Russlands ‒ es wurde in der Zeit der Sowjetunion gegründet. Es produzierte mehr als 80 Prozent aller Animationsfilme, die auf sowjetischen Bildschirmen zu sehen waren. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR durchlebte das Studio schwierige Zeiten – seine Arbeit wurde praktisch lahmgelegt, die Rechte an den besten Animationsfilmen wurden unrechtmäßig ins Ausland verkauft und der Beruf des Trickfilmzeichners verschwand fast völlig. In den letzten 20 Jahren erlebt die russische Animation jedoch eine Renaissance – es gibt junge Animatoren, neue Projekte und neue Filmfiguren, die nicht nur in Russland, sondern auch im Ausland beliebt sind.
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