Die Chefredakteurin der Mediengruppe Rossija Segodnja und des Fernsehsenders RT, Margarita Simonjan, hat sich am Montag einer Operation unterzogen. Dies teilte sie auf ihrem Telegram-Kanal mit. Die Nachricht kam in der Nacht zum Dienstag.
"Vor ein paar Stunden bin ich aus der Narkose aufgewacht und knabbere sogar schon an einer Tafel Schokolade", berichtete sie. Sie fügte hinzu, dass "alles Weitere ausschließlich in Gottes Händen liegt". Simonjan dankte allen, die sich um sie gesorgt haben.
Ihre Erkrankung gab sie am Vortag bekannt. In einer Talkshow des Fernsehsenders Rossija 1 teilte sie mit, dass ihr eine schwere Operation bevorstehe. Simonjan sagte wörtlich: "Diese Woche wurde bei mir eine schreckliche, ernsthafte Krankheit diagnostiziert." Angaben zur Art der Erkrankung machte sie nicht, deutete aber an, dass es sich um eine Operation an der Brust handeln könnte.
Zur Sendung erschien sie mit dem Orden der heiligen apostelgleichen Fürstin Olga III. Klasse auf der Brust, den ihr Patriarch Kirill am Vortag verliehen hatte. Die Operation solle "genau hier, unter diesem Orden" stattfinden, zeigte sie im Fernsehen. Der Patriarch hatte Simonjan am 6. September für ihren "Beitrag zur Erhaltung traditioneller Werte in der Gesellschaft" ausgezeichnet.
Während der Sendung erinnerte die Journalistin daran, dass ihr Mann, der Regisseur und Fernsehmoderator Tigran Keosajan, seit neun Monaten im Koma liegt. Anfang Januar berichtete Simonjan, dass Keosajan einen klinischen Tod überlebt habe und im Koma liege, und merkte an, dass er "seit Langem ein sehr krankes Herz" habe. Das Paar ist seit dem Jahr 2012 zusammen und hat drei Kinder.
Unterstützung für Simonjan
Vor ihrer Operation bekam RT-Chefredakteurin von vielen Kollegen und Medienschaffenden Unterstützung und Genesungswünsche. Politiker und Analyst Oleg Tsarjow nannte Simonjan eine "sehr starke Frau" und wünschte ihr Erfolg und rasche Genesung.
TV-Moderator Sergej Karnauchow zeigte sich in einer Kirche und sagte, dass "wir jede Stunde für sie beten". So oft habe sich Margarita um andere gesorgt, betete selbst und bat andere, ebenfalls zu beten, sagte er. "Nun ist es an der Zeit, dass wir ihr unsere Wärme und Fürsorge schenken".
Auch Journalistin Anastasija Kaschewarowa sagte, dass Simonjan ein großes Herz habe und vielen Menschen helfe. Sie rief dazu auf, gemeinsam für sie zu beten. Ähnlich äußerte sich auch Politphilosoph und Publizist Alexander Dugin. Er erklärte, dass Simonjan die russische Zivilisation verteidige. "Margarita, die an vorderster Front unserer Zivilisation steht und sie nach Kräften verteidigt, macht gerade eine schwierige Zeit durch", so Dugin auf seinem Telegram-Kanal. "Bekämpfe deine Krankheit, wir haben noch viele Kämpfe vor uns", fügte er hinzu.
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