In Nowosibirsk sind zwei Jugendliche festgenommen worden. Sie sollen im Auftrag des ukrainischen Geheimdienstes versucht haben, einen russischen Offizier mit Giftstoffen zu töten. Dies teilt der russische Inlandsgeheimdienst FSB am Donnerstag mit.
Laut Behördenangaben wurden die Minderjährigen über eine Webseite angeworben, die ihnen schnelles Geld versprach. Anschließend seien ihre Handlungen von der Ukraine aus per Telegram koordiniert worden. Entsprechende Hinweise wurden laut FSB auf ihren beschlagnahmten Geräten gefunden.
Die Jugendlichen erhielten drei Behälter mit einer giftigen Substanz, die "akutes Herzversagen und möglicherweise den Tod" verursachen sollte. Sie brachten das Gift am Türgriff und am Seitenspiegel des Fahrzeugs der Zielperson an. Welche chemischen Stoffe konkret verwendet wurden, gab der FSB nicht bekannt.
Wie es heißt, konnte der Anschlag durch eine gemeinsame Operation des FSB und des Ermittlungskomitees aufgedeckt werden. Der Offizier blieb unverletzt. Gegen die Verdächtigen wurde ein Strafverfahren wegen gemeinschaftlichen versuchten Mordes eingeleitet.
Der Fall reiht sich in eine Serie ähnlicher Vorfälle ein, über die der FSB seit Beginn der Eskalation des Ukraine-Konflikts im Jahr 2022 regelmäßig berichtet. Kiew greife zunehmend zu Sabotageakten gegen russische Militärangehörige und Personen des öffentlichen Lebens. Besonders anfällig seien junge Menschen, die über Webseiten, soziale Netzwerke und Messengerdienste von ukrainischen Geheimdiensten rekrutiert würden, warnt der FSB.
Bereits zuvor hatte der Geheimdienst mehrere Festnahmen gemeldet. So sollen Agenten des ukrainischen Sicherheitsdienstes SBU und des Militärgeheimdienstes GUR Anschläge auf Mitarbeiter eines Rüstungswerks in Jaroslawl geplant haben – ebenfalls mit Giftstoffen, die in Lüftungsschächte von Fahrzeugen eingebracht werden sollten.
Weitere vereitelte Pläne drehten sich laut FSB unter anderem um die Vergiftung von Speisen und Getränken bei einer Feier von Luftverteidigungskräften in Armawir sowie die Kontaminierung humanitärer Hilfslieferungen für russische Soldaten. In allen Fällen wurden die Verdächtigen wegen Vorbereitung terroristischer Akte und Hochverrats angeklagt.
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