Russische Regierung meldet Wirtschaftserfolge: Sanktionen gescheitert, BIP gestiegen

Russlands Ministerpräsident Michail Mischustin hat dem Parlament in Moskau über die Leistungen seines Kabinetts im Jahr 2024 berichtet. Sein Jahresbericht fiel recht positiv aus: Die Rede war von wirtschaftlichen Erfolgen und Maßnahmen zur Unterstützung der neuen Regionen.

Das Unterhaus des russischen Parlaments hat den Regierungschef Michail Mischustin nach der Arbeit seines Ministerkabinetts befragt. Während der Duma-Sitzung am Mittwoch hob der Ministerpräsident in der Jahresbilanz 2024 die wirtschaftlichen Erfolge des Landes hervor. Mischustin erzählte außerdem über die Maßnahmen seiner Regierung zur Unterstützung der Wirtschaft und der Bevölkerung.

Einer der Erfolge, die Mischustin verkündete, war das signifikante Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Im vergangenen Jahr habe das BIP in Russland erstmals die Marke von 200 Trillionen Rubel (umgerechnet 2,2 Billionen Euro) geknackt, erklärte der Regierungschef. In der nationalen Währung habe sich dieser Kennwert seit dem Jahr 2020 fast verdoppelt. Als Lokomotive dieser Entwicklung bezeichnete Mischustin die inländische Nachfrage.

"Dieser Erfolg ist allem voran ein Verdienst unserer Bürger und Belegschaften vieler einheimischer Unternehmen."

Dabei fügte der Regierungschef hinzu, dass die russische Wirtschaft bereits das zweite Jahr in Folge mit einem Tempo wachse, das zweimal so groß wie der globale Durchschnitt sei. Im Jahr 2024 sei die russische Wirtschaft fast sechsmal stärker als die europäische gewachsen.

"Nach der Kaufkraftparität gehört Russland zu den Top Vier der Wirtschaften. Im vergangenen Jahr hat unser BIP-Wachstum 4,1 Prozent betragen."

Mischustin machte ebenso auf den Anstieg des Realeinkommens in Russland aufmerksam. Im Jahr 2024 habe der Zuwachs des Realeinkommens 8,4 Prozent betragen. Dies sei auch ein Rekord, betonte der Ministerpräsident.

Gleichzeitig erklärte der Regierungschef die westlichen Sanktionen gegen den russischen Energiesektor für gescheitert. Russland habe seinen Einfluss auf dem globalen Energiemarkt beibehalten. Angesichts der Strafmaßnahmen habe es das Land sogar geschafft, kritisch wichtige Verfahren bei der Förderung und der Verarbeitung von Erdöl und Gas zu vervollkommnen. Mischustin stellte auch bei der Stromerzeugung einen signifikanten Aufwärtstrend fest. In den letzten fünf Jahren sei die Stromerzeugung um 13 Prozent gewachsen, indem man neue Kapazitäten mit einer Gesamtleistung von fast zehn Gigawatt in Betrieb genommen habe. Dadurch sei die Stromversorgung sicherer geworden.

In der Jahresbilanz 2024 sprach der Regierungschef außerdem über die finanzielle Unterstützung der neuen Regionen Russlands – der Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie der Gebiete Cherson und Saporoschje. Für ihre Integration seien mehr als 360 Milliarden Rubel (umgerechnet 3,97 Milliarden Euro) ausgegeben worden. Für dieses Geld habe man im vergangenen Jahr tausende Kilometer Straßen repariert und fast 4.000 neue Bauten errichtet. Unter den errichteten Infrastrukturobjekten erwähnte Mischustin nicht nur Wohnhäuser, sondern auch Kindergärten, Schulen, medizinische und Sporteinrichtungen.

"Die Hilfe für unsere Bürger war und bleibt eine unserer Prioritäten."

Mischustin berichtete den Parlamentariern auch über seine internationale Agenda. Um die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit befreundeten Staaten anzuregen, habe er im Jahr 2024 mehr als 100 Treffen durchgeführt. Der Regierungschef hob hervor, dass Russland seinen Handel auf die Märkte des sogenannten Globalen Südens umorientiert habe. So baue Russland insbesondere in Eurasien seine handelswirtschaftlichen Kontakte aus. Bei gegenseitigen Transaktionen würden immer öfter Nationalwährungen verwendet.

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