Drohnenangriffe auf russische Städte – Nachfrage nach Versicherungen gegen Terroranschläge steigt an

In Russland steigt seit Anfang des Jahres die Nachfrage nach Versicherungen gegen Terroranschläge und Sabotage deutlich an. Grund dafür sind die anhaltenden Angriffe ukrainischer Drohnen selbst in Gebieten fernab der Frontlinie.

Die Nachfrage nach Versicherungen gegen Terroranschläge und Sabotage hat in Russland wegen der vermehrten ukrainischen Drohnenangriffe zugenommen. Darüber berichtet die Zeitung Kommersant unter Berufung auf Marktteilnehmer. Kommersant schreibt:

"Nach Angaben des Unternehmens Jugoria ist die Nachfrage nach Versicherungen gegen die Risiken von Terroranschlägen und Sabotage im Januar und Februar dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um etwa 30 Prozent gestiegen. Besonders stark ist der Bedarf an Versicherungen in den südlichen, zentralen und nordwestlichen Föderalbezirken. Experten führen den Anstieg der Zahlen auf die zunehmend bedrohliche Situation zurück. Industrieunternehmen werden immer häufiger zum Ziel von Angriffen. Experten weisen darauf hin, dass ein Unternehmen auch dann, wenn es kein primäres Ziel ist, von einem versehentlichen Drohnenabsturz betroffen sein kann."

Alle russischen Versicherer verzeichnen derzeit ein starkes Interesse an derartigen "Anti-Terrorismus-Versicherungen". Allerdings wird nicht berichtet, dass der Abschluss einer solchen Police nicht gerade billig ist. Gleichzeitig weisen Juristen auf die Besonderheiten dieser Art von Versicherung hin, darunter die korrekte Verwendung der Artikel des Strafgesetzbuches zu den Begriffen "Terrorismus" und "Sabotage" in den Verträgen.

Bei der Festlegung des Tarifs für den Kunden spielen vor allem die Art der Tätigkeit des Unternehmens und die Art der Anlage, nicht aber die Entfernung vom Kriegsgebiet, eine wichtige Rolle, erläutert ein Vertreter des Versicherungsunternehmens Remind in einem Gespräch mit Kommersant. So sind Angriffe auf Ölraffinerien um ein Vielfaches häufiger als auf andere Unternehmen, beispielsweise Einkaufszentren, sodass für die Versicherung solcher Anlagen höhere Abschläge berechnet werden, so der Vertreter.

Die Drohnenangriffe auf russische Regionen begannen im Jahr 2022. Kiew bestätigte zwar seine Beteiligung nicht offiziell, aber im August des Jahres 2023 teilte der Berater des ukrainischen Präsidenten, Michail Podoljak, mit, dass die Zahl der Drohnenangriffe auf Russland "zunehmen wird", wie Gaseta.ru berichtete.

Mehrere Marktteilnehmer stellten in Gesprächen mit Kommersant nun fest, dass die Kunden auch immer häufiger eine Erhöhung der Limits für solche Versicherungen fordern. "'Wenn zu Beginn des letzten Jahres die geforderten Limits im Durchschnitt auf zehn Prozent des maximal möglichen Schadens geschätzt wurden, sind sie jetzt um ein Vielfaches gestiegen', sagt Dmitri Gawrilow, Leiter des Zentrums für Underwriting von Sachversicherungen und Rückversicherungen bei Jugoria", schreibt die Zeitung. Einige Versicherer betonen sogar, dass die Unternehmen heute bereit sind, Versicherungslimits in Höhe von 100 Prozent abzuschließen.

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