Atomare Abschreckung: Politikwissenschaftler Karaganow über Weg zu Vermeidung des Dritten Weltkriegs

Die Menschheit wird eine lange Periode von Konflikten durchleben müssen, und die wichtigste Aufgabe ist es, den Dritten Weltkrieg zu verhindern, so der Politikwissenschaftler Karaganow. Dies könne nur durch die Stärkung der atomaren Abschreckung erreicht werden.

Die Stärkung der Rolle der atomaren Abschreckung in den internationalen Beziehungen kann dazu beitragen, den Dritten Weltkrieg zu vermeiden. Dies erklärte der russische Politologe Sergei Karaganow, Ehrenvorsitzender des Präsidiums des Rates für Außen- und Verteidigungspolitik und wissenschaftlicher Direktor der Abteilung für Weltwirtschaft und Weltpolitik an der Wirtschaftshochschule Moskau, während einer Sitzung der Jahrestagung des Internationalen Diskussionsklubs Waldai.

Nach Ansicht des Politikwissenschaftlers wird die Menschheit eine lange Periode von Konflikten und Kriegen durchleben müssen. Karaganow bezeichnete die Verhinderung des Dritten Weltkriegs als vorrangige Aufgabe. Er sagte:

"Unter den gegenwärtigen, sehr akuten Umständen glaube ich, dass dies nur möglich ist, indem die Rolle der atomaren Abschreckung in den internationalen Beziehungen für diesen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren verstärkt wird."

Jetzt, so Karaganow, kehre dieses Instrument in die außenpolitische Praxis und auf die Weltbühne im Allgemeinen zurück. Er äußerte die Hoffnung, dass dieses Instrument allmählich seine Wirkung entfalten wird. Der Politikwissenschaftler erklärte wörtlich:

"Dies wird es uns ermöglichen, diese Zeit des akuten Kampfes, der akuten Widersprüche nicht nur zwischen Russland und dem Westen, sondern auch, wenn es Widersprüche innerhalb des Nicht-Westens gibt, zu überstehen."

Russlands Präsident Wladimir Putin forderte auf einer Plenarsitzung des Internationalen Wirtschaftsforums von Sankt Petersburg im Juni, die von Karaganow moderiert wurde, dazu auf, Atomwaffen nicht ohne Grund zu erwähnen. Er wies darauf hin, dass Moskau nicht mit Atomwaffen rassele und nie eine Rhetorik der nuklearen Eskalation betrieben habe.

Davor hatte er erklärt, dass Russland aus militärtechnischer Sicht auf einen Atomkrieg vorbereitet sei. Dem Präsidenten zufolge sei der Einsatz von Atomwaffen jedoch eine extreme Maßnahme zur Gewährleistung der Sicherheit – und dies sei die prinzipielle Position Russlands.

Ende September schlug Putin Änderungen an der Nukleardoktrin des Landes vor und ergänzte sie um neue Bestimmungen. Die Änderungen lassen sich in den folgenden Punkten zusammenfassen:

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