Ein Moskauer Gericht hat am Montag den 72-jährigen US-Amerikaner Stephen Hubbard zu sechs Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Die Anklage lautete auf Teilnahme als Söldner an einem bewaffneten Konflikt, wie russische Medien berichten.
Zusätzlich zur Haftstrafe ordnete das Gericht die Beschlagnahme von Hubbards Vermögen in Höhe von 142.300 Griwna (rund 3.100 Euro) an. Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Hubbard bekannte sich während des Prozesses schuldig und erklärte: "Ja, ich stimme der Anklage zu."
Laut der Nachrichtenagentur RIA Nowosti kommt Hubbard ursprünglich aus Michigan und lebte seit 2014 in der Ukraine. Er arbeitete zunächst als Englischlehrer und war mit einer Japanerin verheiratet. Im Februar 2022 trat er in die Territorialverteidigung der Stadt Isjum ein. Dort soll er ein monatliches Gehalt von mindestens 1.000 US-Dollar erhalten haben. Zwei Monate später wurde Hubbard von den russischen Streitkräften gefangengenommen.
Hubbards Schwester äußerte sich gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters besorgt über die Inhaftierung ihres Bruders. Sie betonte, dass er in einem Alter, in dem sich die meisten Menschen im Ruhestand befänden, wahrscheinlich nicht in der Lage sei, aktiv an einem bewaffneten Konflikt teilzunehmen. Darüber hinaus äußerte sie Zweifel an seinem angeblichen Geständnis und erklärte, er habe prorussische Ansichten.
Laut Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden seit Kriegsbeginn mehr als 13.300 Söldner aus verschiedenen Ländern in die Ukraine entsandt. Die größte Anzahl ausländischer Söldner kommt demnach aus Polen, gefolgt von den USA.
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