Irina Bolgar, die mutmaßliche Mutter dreier Kinder des Telegram-Gründers Pawel Durow, erhebt Anspruch auf einen Anteil am Unternehmen. Obwohl die beiden nie verheiratet waren, argumentiert sie, dass die Messaging-Plattform als gemeinsames Eigentum betrachtet werden sollte. Sie betonte, dass es in einigen Ländern möglich sei, eine Ehe auch ohne formale Eheschließung offiziell anzuerkennen. In solchen Fällen könnten unverheiratete Partner zivilrechtliche Ansprüche auf das gemeinsam erworbene Vermögen geltend machen.
In einem Instagram-Beitrag erklärte Bolgar, alle Vermögenswerte seien während der Beziehung auf Durow registriert gewesen. Sie habe im Rahmen von Vereinbarungen jedoch Zugang darauf gehabt. Nun wirft sie dem 39-Jährigen vor, seine Versprechen ihr gegenüber nicht eingehalten zu haben.
"Mir wurden ständig Versprechungen gemacht, an die ich wirklich geglaubt habe, dass ich und meine Kinder immer Zugang zu unserem Familienvermögen haben würden."
Medienberichten zufolge begann die Beziehung zwischen den beiden im Jahr 2012. Laut Bolgar hat das Paar drei Kinder, zwei Söhne und eine Tochter. Zunächst lebte die Familie in Sankt Petersburg, später in Dubai. Nachdem Bolgar jedoch 2020 die Aufenthaltserlaubnis in den Vereinigten Arabischen Emiraten verweigert worden sei, sei sie mit den Kindern in die Schweiz gezogen. Durow habe seinen Hauptwohnsitz in Dubai beibehalten.
Im Juni machte die Frau erstmals öffentlich, dass sie mit Durow drei gemeinsame Kinder hat. Dem Magazin Forbes legte sie Dokumente vor, die seine Vaterschaft belegen. Durow selbst hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. Er teilte lediglich mit, dass er vor einigen Jahren Samenspender geworden sei und mehr als 100 leibliche Kinder habe.
Neben ihren öffentlichen Forderungen hat Bolgar mehrere Klagen gegen Durow eingereicht. Darin warf sie dem Milliardär unter anderem vor, gegenüber ihrem Sohn gewalttätig geworden zu sein. Ein Schweizer Gericht soll Durow inzwischen das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder entzogen haben.
Laut Forbes zahlte Durow Bolgar monatlich 150.000 Euro für den Unterhalt der Kinder und die Lebenshaltungskosten. Bolgar behauptet jedoch, Durow habe die Zahlungen plötzlich eingestellt und alle ihre Bankkarten gesperrt. Außerdem habe er sich geweigert, die notwendigen Dokumente für die Kinder zu unterschreiben, um ihren Aufenthalt in Europa zu sichern.
Im August wurde der Tech-Unternehmer in Paris kurzzeitig festgenommen. Ihm wurden mehrere schwerwiegende Vorwürfe gemacht, darunter mangelnde Kooperation mit den Behörden, Beteiligung an der Verbreitung von Kinderpornografie, Drogenhandel und Betrieb einer Plattform für illegale Transaktionen. Wenige Tage nach seiner Verhaftung wurde Durow gegen eine Kaution von fünf Millionen Euro freigelassen, allerdings mit der Auflage, Frankreich nicht zu verlassen und sich zweimal wöchentlich bei den Behörden zu melden.
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