Als Ergebnis des Verhandlungsprozesses hat Russland 115 Soldaten aus ukrainischer Gefangenschaft zurückgeholt, die im Gebiet Kursk gefangen genommen worden waren. Im Gegenzug wurden 115 ukrainische Soldaten freigelassen. Das Verteidigungsministerium bestätigte den Austausch auf Telegram.
Derzeit befinden sich die russischen Soldaten auf dem Territorium Weißrusslands, wo sie von Ärzten und Psychologen betreut werden. Den Soldaten wurde auch die Möglichkeit gegeben, mit ihren Angehörigen in Kontakt zu treten.
In der Erklärung des Verteidigungsministeriums heißt es:
"Alle freigelassenen Soldaten werden nach Russland gebracht, um dort in medizinischen Einrichtungen des russischen Verteidigungsministeriums behandelt und rehabilitiert zu werden."
Ferner teilte das Verteidigungsministerium mit, dass die Rückführung der russischen Soldaten aus der Gefangenschaft mit humanitärer Unterstützung der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) erfolgt sei.
Schamsail Saralijew, Abgeordneter der Staatsduma und Vertreter der parlamentarischen Koordinierungsgruppe für Militäreinsätze, hat erklärt, dass die von Russland erhaltenen 115 Soldaten ihren Militärdienst an der Grenze zum Gebiet Kursk leisteten. Boris Roschin, Experte des Zentrums für militärisch-politischen Journalismus, teilte das russische Gefangenenvideo auf Telegram:
Auch der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij bestätigte den Austausch auf Telegram. Er teilte mit, dass Kiew Soldaten der ukrainischen Streitkräfte, der Nationalgarde, der Marine und des staatlichen Grenzdienstes erhalten habe.
Am 19. August erklärte Selenskij nach einem Bericht des Oberbefehlshabers der ukrainischen Streitkräfte Alexander Syrski über die Lage im Gebiet Kursk, dass es zu einer "weiteren Auffüllung des Austauschfonds" gekommen sei. In diesem Zusammenhang berichtete die ukrainische Seite von laufenden Verhandlungen über den Austausch von Gefangenen. Insbesondere erklärte der ukrainische Ombudsmann Dmitri Lubinez am 14. August, dass er mit seiner russischen Kollegin Tatjana Moskalkowa über die Frage der Kriegsgefangenen im Gebiet Kursk gesprochen habe.
Moskalkowa erwähnte keine laufenden Verhandlungen. Kurz nach der Mitteilung des Verteidigungsministeriums berichtete jedoch auch sie auf Telegram über den Austausch in Weißrussland:
"Obwohl sie dort nur kurze Zeit waren, kam es uns wie eine Ewigkeit vor. Wir standen täglich mit ihren Angehörigen in Kontakt, die sich an uns mit der Bitte um Hilfe wandten, und arbeiteten mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz zusammen."
Zuvor hatte Reuters unter Bezugnahme auf einen anonymen Beamten der Vereinigten Arabischen Emirate berichtet, dass Russland und die Ukraine 115 Gefangene austauschen werden. Dies sei der erste Austausch zwischen Moskau und Kiew nach dem Angriff der ukrainischen Streitkräfte auf das Gebiet Kursk und bereits der siebte Austausch, bei dem die Vereinigten Arabischen Emirate vermittelt hätten.
Seit Beginn der Sonderoperation haben die VAE die Freilassung von insgesamt 1.788 Gefangenen unterstützt, einschließlich der am Samstag ausgetauschten. Ein Beamter der Emirate erklärte Reuters, dass die Fähigkeit der VAE, mit einer Vielzahl internationaler Akteure zu interagieren, es ihnen ermögliche, effektiv als Vermittler zwischen den Parteien zu agieren und die Zusammenarbeit und Sicherheit zu fördern.
Seit dem 6. August dauern die Kämpfe im Gebiet Kursk an, seit dem 7. August gilt in der Region der Ausnahmezustand, der am 9. August auf das ganze Land ausgeweitet wurde. Am selben Tag wurde auch in den Gebieten Brjansk und Belgorod der Status einer Antiterroroperation eingeführt.
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