Es ist nicht Wodka: Russlands beliebtestes alkoholisches Getränk

Das Klischee, das viele mit Russland und den Russen verbinden, stimmt nicht. Seit Anfang 2024, so ein Bericht, macht Bier mehr als die Hälfte des gesamten Alkoholverkaufs des Landes aus. Und insgesamt ist der Alkoholkonsum deutlich zurückgegangen.

Bier ist unter Russen das populärste alkoholische Getränk und macht 51 Prozent der gesamten Alkoholverkäufe seit Anfang des Jahres aus, meldete die Nachrichtenagentur Moscow City am Donnerstag unter Berufung auf Daten der IT-Firma Atol, die Ausrüstung und Software für den Einzelhandel liefert.

Wein war das am zweithäufigsten konsumierte Alkoholprodukt im Land und trug mit 23 Prozent zu den Verkäufen in der Kategorie alkoholische Getränke bei, so der Bericht.

Wodka, das stereotypische Nationalgetränk Russlands, liegt abgeschlagen hinter den weniger alkoholischen Alternativen, was heimische Verkäufe angeht, mit einem Anteil von gerade sechs Prozent. Gin und Rum kommen jeweils auf einen Anteil von fünf Prozent, und alle übrigen hochprozentigen Getränke teilen sich die verbliebenen zehn Prozent.

Insgesamt wurde die größte Nachfrage nach alkoholischen Getränken im Juni verzeichnet, in dem nach Atol 18 Prozent des Gesamtumsatzes anfiel.

Die stellvertretende Ministerpräsidentin Tatjana Golikowa sagte im vergangenen Monat, der Alkoholkonsum habe sich im Land seit 2009 fast halbiert und sei von 14 auf acht Liter pro Kopf gefallen.

Als ehemalige Gesundheitsministerin merkte Golikowa an, dass die russischen Behörden seit 2009 Gesundheitszentren und Beratungsstellen für Prävention geschaffen hätten. Außerdem sei eine Informationskampagne für eine bessere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit geschaffen worden.

"Wir haben im Rahmen des nationalen Projektes Gesundheit angefangen, über die grundlegende Notwendigkeit zu sprechen, unseren Lebensstil zu ändern", erklärte Golikowa und fügte hinzu, auch der Tabakkonsum sei im Verlauf der letzten 15 Jahre deutlich zurückgegangen.

In Deutschland liegt der entsprechende Wert übrigens bei zehn Litern reinen Alkohols pro Kopf und Jahr.

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