Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, fordert die Vereinten Nationen in einem Interview mit Sputnik auf, die Aggression der Ukraine "nicht nur als Menschenrechtsverletzung, sondern als Terrorismus gegen Zivilisten seitens des Kiewer Regimes" zu definieren:
"Terroristische Drohungen, Aktionen, Anschläge – das ist eine ganz andere rechtliche Einordnung. Diese beiden Definitionen dürfen nicht vermischt werden."
Sacharowa äußerte auch die Hoffnung, dass die internationale Organisation die Zerstörungen, die von den Kiewer Streitkräften auf russischem Territorium angerichtet wurden, umfassend bewerten werde:
"Man möchte sehr hoffen, dass das, was die UNO-Vertreter gesagt haben, kein Performance-Stunt oder ein Versuch ist, sich der Verantwortung zu entziehen. Man möchte hoffen, dass dies ein Weg zum Erwachen ist."
Nachdem Ravina Shamdasani, die Sprecherin des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (OHCHR), den Wunsch geäußert hatte, Zugang zum Gebiet Kursk zu erhalten, um Menschenrechtsverletzungen durch die ukrainischen Streitkräfte zu überprüfen, sagte Sacharowa, dass eine entsprechende Antwort gegeben werde. Shamdasani hatte wörtlich erklärt:
"Wir versuchen, Informationen über die Situation im Gebiet Kursk zu sammeln, aber ohne Zugang ist das sehr schwierig. Wir bitten um Zugang zu russischem Territorium, um mehr Informationen zu erhalten".
Elizabeth Throssell, die offizielle Sprecherin des Hochkommissariats, bestätigte gegenüber der Agentur, dass das OHCHR einen Brief von der russischen Menschenrechtsbeauftragten Tatjana Moskalkowa erhalten habe.
Sacharowa schlug vor, dass, falls die UN nun das wahre Wesen der ukrainischen Aktionen in Kursk erkenne, die Organisation auch jene Menschenrechtsverletzungen bewerten solle, die von Kiew gegen russische Zivilisten auf der Krim sowie in den Volksrepubliken Donezk und Lugansk begangen worden seien. Weiter schlug Sacharowa vor, "von Anfang an zu beginnen" und den Einwohnern der Krim und des Donbass, denen bei UN-Veranstaltungen bisher keine Möglichkeiten sich zu äußern gegeben worden sei, Gehör zu verschaffen:
"Wenn die Menschenrechtsinstrumente, die in Bezug auf Russland verstaubt sind, wieder hervorgeholt werden, sollten sie auch entsprechend verwendet werden."
Aktivisten in diesen Regionen könnten über "die Prüfungen und den Schrecken" berichten, denen sie durch Kiews Handlungen ausgesetzt gewesen seien, fügte die Vertreterin des Außenministeriums in Moskau hinzu:
"Wenn man sich über Menschenrechtsverletzungen des Kiewer Regimes Sorgen macht, sollte man diesen Fragen ehrlich und umfassend nachgehen und nicht so tun, als wüsste man nicht, woher die Angriffe kommen."
Indes hat das OHCHR eingeräumt, dass mindestens vier russische Zivilisten infolge der "ukrainischen Militäroperation" getötet worden seien. In einem Telegram-Beitrag am Sonntag enthüllte die russische Menschenrechtsbeauftragte Tatjana Moskalkowa, dass sie den UN-Hochkommissar für Menschenrechte Volker Turk gebeten habe, den Terrorismus seitens der Ukraine formell zu verurteilen.
Moskau sieht in Kiews Angriff auf Kursk eine groß angelegte Provokation und wirft den ukrainischen Truppen vor, wahllos Zivilisten und zivile Infrastruktur anzugreifen.
In den Gebieten Kursk, Belgorod und Brjansk wurde der Status einer Antiterroroperation eingeführt. In Kursk gilt zudem der föderale Notzustand. Das Ermittlungskomitee hat Strafverfahren unter anderem wegen Terrorismus und Mordes eingeleitet.
Am 6. August begann der massive Angriff der ukrainischen Streitkräfte auf das Gebiet Kursk. Nach neuesten Informationen sind bei dem Angriff zwölf Zivilisten getötet und 121 Menschen verletzt worden, darunter zehn Kinder. Von den Opfern befinden sich noch 69 in Krankenhäusern, 17 von ihnen in kritischem Zustand. Mehr als 120.000 Menschen haben die Grenzgebiete der Region Kursk verlassen oder wurden evakuiert. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums hat Kiew seit Beginn der Kämpfe im Gebiet Kursk bis zu 2.030 Soldaten, 35 Panzer und 31 Schützenpanzer verloren.
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