Anschlag in Belgorod geplant: Brüderpaar festgenommen

Im russischen Mariupol wurde ein Brüderpaar wegen der Vorbereitung eines Terroranschlags festgenommen, meldet der FSB. Im Auftrag ukrainischer Geheimdienste sollten sie eine Moschee in Belgorod in Brand setzen, um in Russland interkonfessionelle Feindschaft zu schüren.

Am Dienstag hat der russische Inlandsgeheimdienst FSB in der Stadt Mariupol zwei Brüder wegen des Verdachts auf Planung eines Terroranschlags in Belgorod festgenommen. Der Pressedienst der Behörde erklärt dazu:

"Russlands FSB hat in Mariupol in der Donezker Volksrepublik zwei einheimische russische Staatsbürger der Jahrgänge 1986 und 1993 festgenommen, die auf die Anweisung ukrainischer Geheimdienste die Brandstiftung einer Moschee in Belgorod planten."

Der FSB teilt ein Video von der Festnahme.

Den Angaben der Sicherheitsbehörde zufolge wurden die Verdächtigen im Juni über einen Messager-Dienst durch ukrainische Geheimdienste angeworben, um einen Terroranschlag zu verüben. Einer der Festgenommenen gestand:

"Im März meldete sich bei mir ein Freund, der im Gefängnis in Dnjepropetrowsk sitzt. Er schlug mir vor, gegen Geld einen Terroranschlag zu verüben. Mein Bruder und ich stimmten zu."

Die Männer sollen geplant haben, sich Molotow-Cocktails zu besorgen, um damit eine Moschee in Brand zu setzen. Ziel des Anschlags sei es gewesen, "Christen und Muslime in Russland gegeneinander aufzuhetzen, um Feindschaft zwischen ihnen zu säen", gestand einer der Beschuldigten.

Inzwischen hat die Nachrichtenagentur RIA Nowosti eine Belgoroder Moschee ausgemacht, die mutmaßlich zum Ziel des Angriffs ausgewählt wurde. Der Gebetsraum befindet sich im oberen Stockwerk eines zweistöckigen Gebäudes über einer Autowaschanlage. Der Imam erlaubte der Agentur, Videoaufnahmen von der Moschee zu machen, weitere Kommentare lehnte er aber ab.

Gegen die Festgenommenen wurde ein Strafverfahren wegen Organisation eines Terroranschlags eingeleitet. Im Falle einer Verurteilung droht ihnen eine langjährige bis lebenslängliche Haftstrafe. Der FSB erklärt:

"Ein weiterer Versuch der ukrainischen Geheimdienste, interkonfessionelle Feindschaft auf dem Gebiet der Russischen Föderation zu entfachen, wurde vereitelt."

Zuvor hatte der Leiter des FSB Alexandr Bortnikow bekanntgegeben, dass ukrainische Geheimdienste in die Organisation des Terroranschlags auf die Moskauer Konzerthalle Crocus City Hall involviert waren. Der unmittelbare Angriff wurde von tadschikischen Staatsbürgern vorgeblich im Namen der Terrormiliz Islamischer Staat – Provinz Khorasan (ISIS-K) Ende März verübt und forderte 145 Todesopfer.

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