Russischer Popstar Shaman protestiert gegen Youtube-Verbot mit Konzert vor US-Botschaft

Der Sänger Shaman (Yaroslav Dronov) organisierte eine musikalische Kundgebung vor der US-Botschaft in Moskau. Er nannte die Veranstaltung eine Reaktion auf die Sperrung seiner und anderer YouTube-Konten russischer Künstler. Außerdem wurde ein Bild der russischen Flagge auf das Botschaftsgebäude projiziert.

Eine ungewöhnliche Kundgebung fand vor der US-Botschaft in Moskau statt. Der Popsänger Shaman organisierte ein Konzert und protestierte damit gegen die Sperrung einer Reihe YouTube-Accounts russischer Musiker mit Millionen von Abonnenten. Die Sperrung setzt er mit ihrer politischer Position im Bezug auf den Ukraine-Krieg und den Konflikt mit dem Westen in Verbindung. 

Wenige Stunden vor dem Konzert wandte sich der Sänger an seine Mitbürger. "Wie ihr wisst, haben die Amerikaner vor Kurzem meinen YouTube-Kanal gesperrt, nur weil ich Russe bin! Und heute Abend bin ich bereit, ihnen zu antworten!", sagte er. Ihm zufolge wird es den USA nicht gelingen, Russland zu verbieten, egal wie "sie es versuchen". 

Der Videohostingdienst sperrte Shamans YouTube-Seite Anfang Juli, nachdem gegen ihn EU-Sanktionen verhängt worden waren. Auch die Seiten von Polina Gagarina, Grigorij Leps, Oleg Gazmanow, Julia Chicherina und Interview-Blogger Wjacheslaw Manucharow, gegen die ebenfalls Einschränkungen verhängt wurden, wurden von YouTube entfernt.

Zuvor hatte die Europäische Kommission auf ihrer Website berichtet, dass gegen Schaman neue EU-Sanktionen verhängt wurden, weil er Handlungen unterstützt, die angeblich "die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine untergraben". 

Der Sänger kam zu dem Konzert im Sowjet-Auto "Pobeda" (Sieg). "Dieses Auto ist ein sowjetisches Auto, ein Pobeda-Auto, aus dem Jahr 1957. Ich habe den Pobeda-Aufkleber absichtlich gemacht, um zu sagen, dass der Sieg Russlands bevorsteht. Der Sieg wartet bald, sehr bald, auf uns alle", sagte er dem versammelten Publikum. 

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