Russland erklärt USA zur Konfliktpartei

Russlands Außenministerium glaubt, die USA tragen Mitschuld am Angriff auf Sewastopol. Washington ist wegen Waffenlieferungen an Kiew zu einer Konfliktpartei geworden. Der US-Botschafterin Lynne Tracy wurde mitgeteilt, dass die Handlungen ihres Landes nicht unbestraft bleiben werden.

Am Montag hat das russische Außenministerium die US-Botschafterin Lynne Tracy einbestellt, um ihr seinen Protest angesichts des tödlichen Angriffs auf Sewastopol mitzuteilen. Im Laufe des Gesprächs wurde der Diplomatin erklärt, dass das Kiewer Regime, behütet und bewaffnet von Washington, einen absichtlichen Raketenangriff auf die Zivilbevölkerung der Krim-Stadt durchgeführt habe, wodurch Dutzende Menschen, auch Kinder, verletzt oder getötet worden seien.

Die USA seien praktisch zu einer Konfliktpartei geworden und führten einen hybriden Krieg gegen Russland, betonte das Ministerium. Washington beliefere Kiew mit modernsten Waffen, wie etwa mit ATACMS-Langstreckenraketen, die bei der gestrigen Attacke zum Einsatz gekommen seien. Da alle Flugeinsätze mit den ATACMS-Flugkörpern von US-Spezialisten eingegeben würden, trügen sie die gleiche Verantwortung wie das Kiewer Regime für die Gräueltat.

Moskau stellte fest, dass Washingtons Handlungen darauf abzielten, "pronazistische Behörden der Ukraine" zu weiteren Kämpfen "bis zum letzten Ukrainer" aufzufordern, indem ihnen Angriffe gegen Ziele tief auf russischem Territorium erlaubt würden. Diese Handlungen würden nicht unbestraft bleiben. Das Außenministerium versicherte Tracy, dass Vergeltungsmaßnahmen unbedingt folgen würden.

Am Sonntag hatte die Ukraine die Stadt Sewastopol auf der Halbinsel Krim angegriffen. Laut dem russischen Verteidigungsministerium kamen fünf US-amerikanische ATACMS-Raketen zum Einsatz. Vier davon fing die Flugabwehr ab. Die Detonation des Splittergefechtskopfes der fünften Rakete in der Luft über einem Strand führte zu zahlreichen Opfer unter der Zivilbevölkerung. Nach den jüngsten Angaben kamen infolge des Angriffs vier Menschen, darunter zwei Kinder, ums Leben. Mehr als 150 Zivilisten wurden verletzt.

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