FSB-Chef: Kiews Geheimdienst in Moskauer Terroranschlag verwickelt

Nach dem Terroranschlag im März auf die "Crocus City Hall" ermittelten die russischen Strafverfolgungsbehörden und Geheimdienste nach den Hintermännern und Auftraggebern. Laut FSB-Chef Alexander Bortnikow steht fest, dass ukrainische und westliche Geheimdienste Agenten für Anschläge in Russland rekrutiert haben.

Nach Angaben des Direktors des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB) waren ukrainische Geheimdienste an dem tödlichen Terroranschlag auf das Konzerthaus Crocus City Hall bei Moskau im März beteiligt.

Alexander Bortnikow, der Chef des FSB, gab während einer virtuellen Sitzung des Nationalen Anti-Terrorismus-Komitees (NAK) am heutigen Dienstag folgende Erklärung ab:

"Die ukrainischen und westlichen Geheimdienste erweitern den Kreis möglicher Täter, die rekrutiert werden, um hochkarätige Verbrechen innerhalb Russlands zu begehen."

Kiew und seine ausländischen Hintermänner unterstützten auch "internationale terroristische Organisationen", die diese Leute ausbilden und mit Ausrüstung versorgen würden, fügte er hinzu.

"Ein anschauliches Beispiel [für solche Aktivitäten] ist die Beteiligung des ukrainischen Militärgeheimdienstes an dem bei uns verübten Terroranschlag auf die 'Crocus City Hall' nahe Moskau", betonte der FSB-Chef.

Die Anwerbung seitens ukrainischer und westlicher Dienste ziele vor allem auf jüngere Menschen, darunter auch Arbeitsmigranten, sagte er.

Der Anschlag auf das Konzertgebäude am 22. März hatte 145 Todesopfer gefordert, über 550 Menschen wurden verletzt. Vier bewaffnete Männer stürmten damals das Gebäude vor einem Rockkonzert und erschossen alle, die sie sahen, bevor sie es in Brand setzten.

Die mutmaßlichen Täter – allesamt tadschikische Staatsbürger – wurden kurz nach dem Anschlag auf der Flucht in einem Auto in Richtung ukrainische Grenze festgenommen. Seitdem wurden fast ein Dutzend ihrer Komplizen verhaftet.

Eine Terrororganisation namens "Islamischer Staat-Provinz Khorasan" (ISIS-K) bekannte sich zu dem Anschlag. Moskau hat jedoch behauptet, Kiew habe die islamistische Gruppe als Stellvertreter benutzt. Die Ukraine hat ihrerseits jegliche Beteiligung bestritten, während der Westen darauf beharrte, dass alle Beweise auf ISIS-K als alleinigen Schuldigen hindeuten.

Seit dem Ausbruch des Ukraine-Konflikts im Februar 2022 seien in Zentralrussland insgesamt 134 Terror- und Sabotageakte verhindert worden, erläuterte Bortnikow.

Die russischen Sicherheitsbehörden hätten außerdem die Aktivitäten von 32 internationalen Terrorzellen abgefangen, die sich aus Migranten aus Zentralasien zusammensetzten, und Anschläge auf wichtige Infrastrukturen und Orte von Massenveranstaltungen verhindert, sagte der FSB-Chef.

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