Keiner war im Weltraum länger als er: Oleg Kononenko hat als erster Mensch 1.000 Tage im All verbracht. Der Rekord wurde am Mittwoch um 00.20 Uhr Moskauer Zeit aufgestellt.
Seit September 2023 befindet sich der Kosmonaut auf seinem fünften Raumflug. Bei der Landung, die für den 23. September 2024 geplant ist, wird er insgesamt 1.110 Tage im All verbracht haben, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mit.
Kononenko sagte der Nachrichtenagentur TASS, er sei stolz auf seine Leistung. Der Rekord werde zur Entwicklung der Weltraummedizin und zur Vorbereitung künftiger interplanetarer Missionen beitragen. Doch dahinter stünden 15 Jahre professionelles Training.
"In diese 1.000 Tage außerhalb der Erde sind 15 Jahre meiner Berufsausbildung und fünf Weltraumflüge eingeflossen."
Die ersten Gratulanten seien Besatzungsmitglieder des US-Segments der ISS und des Mission Control Center (MCC) in Houston gewesen:
"Die ausländischen Kollegen haben das Erreichen der 1.000 Tage genau beobachtet, denn sie betrachten dieses Ereignis als einen wichtigen Meilenstein für die gesamte Weltraumfahrt. Sie haben dies in ihren Glückwünschen hervorgehoben."
Kononenko wurde am 21. Juni 1964 in der Turkmenischen Sozialistischen Sowjetrepublik geboren. Im Jahr 1988 schloss er sein Studium am Luftfahrtinstitut in Charkow ab. Sein erster Raumflug fand am 8. April 2008 statt. Am 21. Juni feiert er seinen 60. Geburtstag.
Nach der von Roskosmos vorgelegten Statistik belegt der russische Kosmonaut Gennadi Padalka mit 878 Tagen den zweiten und der Russe Juri Malentschenko mit 827 Tagen den dritten Platz bei der Gesamtzeit im Weltraum. Auch die folgenden Rekorde bis einschließlich Platz acht gehen an Russen. Die ehemalige Astronautin der US-Raumfahrtbehörde NASA, Peggy Whitson, liegt mit 675 Tagen im All auf Platz neun. Der Deutsche Alexander Gerst kam bisher auf 362 Tage, Thomas Reiter auf 350 Tage.
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