Anschläge gegen Schwarzmeerflotte vorbereitet: FSB nimmt ukrainische Agenten fest

Der russische Föderale Sicherheitsdienst (FSB) hat in Sewastopol eine Agentengruppe der ukrainischen Spezialdienste aufgedeckt, die eine Reihe von Terroranschlägen gegen Soldaten der russischen Schwarzmeerflotte sowie gegen militärische, verkehrstechnische und energetische Infrastruktureinrichtungen in der Region plante.

Der Föderale Sicherheitsdienst Russlands (FSB) hat nach eigenen Angaben in Sewastopol auf der Halbinsel Krim eine fünfköpfige Gruppe von Agenten enttarnt, die unter Anleitung ukrainischer Spezialdienste Sabotage- und Terroranschläge vorbereiteten. Aus der Erklärung des Zentrums für Öffentlichkeitsarbeit des FSB am Montag ergibt sich, dass die Festgenommenen Soldaten der russischen Schwarzmeerflotte sowie militärische, verkehrstechnische und energetische Infrastruktureinrichtungen zum Ziel hatten.

Bei Durchsuchungen bei Mitgliedern der Gruppe wurden unter anderem drei einsatzbereite Sprengsätze, im Vereinigten Königreich hergestellter Plastiksprengstoff mit einer Gesamtmasse von etwa 5 kg und elektrische Zünder in militärischer Qualität sichergestellt. Sprengkörper und Sprengmittel sollen aus dem Gebiet der Ukraine per Post und Bus geliefert und in Verstecken abgelegt worden sein. Darüber hinaus wurden drei Verstecke mit Sprengmitteln gefunden. Fotos mit den Koordinaten der Verstecke seien laut dem FSB an ukrainische Vorgesetzte geschickt worden, die den Akteuren anschließend den Auftrag erteilt hätten, einen bestimmten Sabotage- oder Terrorakt zu verüben.

Die Festgenommenen sollen sich untereinander nicht gekannt haben. Die Koordination ihrer jeweiligen Handlungen erfolgte stets vom ukrainischen Zentrum aus. Dem Bericht zufolge hatte der FSB diese Aktivitäten seit einiger Zeit beobachtet, was letztlich die Ausführung von Terroranschlägen verhinderte. Gegen die Festgenommenen wurden Strafverfahren nach Artikel 205 (Terrorismus) und 275 (Hochverrat) des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation eingeleitet, die derzeit noch geprüft werden. 

Am 30. Mai informierte der FSB über die Verhinderung einer Reihe von Terroranschlägen auf Eisenbahnanlagen auf der Krim. Wie die Agentur damals mitteilte, rekrutierte die GUR des ukrainischen Verteidigungsministeriums fünf Krimbewohner, die Anhänger des Kiewer Regimes waren, um die Anschläge zu verüben.

Die ukrainischen Agenten sammelten und übermittelten an Kiew Informationen über die Standorte und Bewegungen der russischen Streitkräfte, den Standort von Luftabwehr- sowie Treibstoff- und Energieanlagen, Daten über die Organisation der Sicherheit und Verteidigung der Krimbrücke sowie über die Vorbereitung von Verstecken und den Transport von Sprengkörpern.

Nach Angaben des FSB beabsichtigten die Beschuldigten, Terroranschläge auf Eisenbahnstrecken in verschiedenen Regionen der Krim zu verüben, um den Zugverkehr, einschließlich Militärzüge, lahm zu legen. Die Strafverfolgungsbehörden fanden vier improvisierte Sprengsätze, die aus elektrischen Zündern und Briketts mit dem Plastiksprengstoff C4 bestanden und jeweils etwa 1 kg wogen. Außerdem fanden sie mehrere Schusswaffen mit Munition und Kommunikationsmittel, die die Kontakte der Festgenommenen zu den ukrainischen Sonderdiensten bestätigen.

In einem vom FSB veröffentlichten Video sagte einer der Festgenommenen zudem, sein ukrainischer Betreuer habe ihm den Auftrag erteilt, den Zug mittels Sprengstoff an bestimmten Koordinaten zum Halten zu bringen, um anschließend einen Raketenangriff durchführen zu können.

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