Putin: 90 Prozent der Transaktionen zwischen Russland und China werden ohne US-Dollar abgewickelt

Die Entscheidung, größtenteils auf Rubel und Yuan umzusteigen, sei "zur rechten Zeit" gefallen und habe zu einem starken Anstieg des Handels geführt, so Putin. Moskau hat zwar nie eine "Entdollarisierung" der nationalen oder internationalen Wirtschaft angestrebt, doch sei dieser Prozess "unvermeidlich".

Laut Russlands Präsident Wladimir Putin wird die überwiegende Mehrheit der Transaktionen zwischen Russland und China heute in den nationalen Währungen abgewickelt und nicht mehr in US-Dollar.

Bei einem Treffen mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping am Donnerstag in Peking lobte Putin das hohe Niveau der Zusammenarbeit zwischen den beiden Mächten, insbesondere im Handel.

Die Beziehungen zwischen Moskau und Peking "beruhen auf den Prinzipien des gegenseitigen Respekts, der guten Nachbarschaft und des gegenseitigen Nutzens", sagte Putin. Er fügte hinzu, dass trotz der Coronavirus-Pandemie und "einiger Maßnahmen, die darauf abzielen, unsere Entwicklung zu behindern", das Handelsvolumen stetig zunehme, da beide Länder ein solides Investitionsportfolio in verschiedenen Bereichen aufgebaut hätten.

"Ein starker Impuls für die Ausweitung unserer Handelsströme wurde durch unsere rechtzeitige gemeinsame Entscheidung gegeben, dafür zu sorgen, dass die Transaktionen in den Landeswährungen durchgeführt werden. Heute werden 90 Prozent aller Zahlungen in Rubel und Yuan abgewickelt", so der russische Präsident.

Laut Putin wird der Handelsumsatz zwischen Russland und China im Jahr 2024 um fast 25 Prozent auf 227 Milliarden US-Dollar ansteigen.

Putin befindet sich auf einem zweitägigen Staatsbesuch in China, seiner ersten Auslandsreise seit seinem Amtsantritt für eine fünfte Amtszeit als Präsident Anfang dieses Monats. Es wird erwartet, dass die russische und die chinesische Führung sowie hochrangige Beamte beider Länder Gespräche über ein breites Spektrum von Themen wie bilaterale Beziehungen, wirtschaftliche Zusammenarbeit und die internationale Lage, einschließlich des Ukraine-Konflikts, führen werden.

Der russische Präsident hat erklärt, dass Moskau zwar nie die "Entdollarisierung" der nationalen oder internationalen Wirtschaft angestrebt hat, dieser Prozess aber "unvermeidlich" ist. Putin hat insbesondere Washington dafür gerügt, dass es seine Währung als "Kampfmittel" einsetzt, was seiner Meinung nach das weltweite Vertrauen untergräbt.

Nach dem Ausbruch des Ukraine-Konflikts im Februar 2022 schlossen die USA die russische Zentralbank von US-Dollar-Transaktionen aus und verboten später die Ausfuhr von US-Dollar-Banknoten in das Land. Putin bezeichnete die Beschränkungen Washingtons als "völligen Unsinn", der nur dazu diene, die Macht der USA und ihre Wirtschaft zu untergraben.

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