Der Verband der Reiseveranstalter Russlands (ATOR) hat am Dienstag unter Bezugnahme auf den russischen Grenzschutz neue Statistiken zu Tourismusreisen ins flächenmäßig größte Land der Erde veröffentlicht. Aus den Zahlen geht hervor, dass sich die Branche nach zwei spürbaren Schlägen, welche zunächst die COVID-19-Pandemie und danach der Ukraine-Krieg waren, nun allmählich erholt. Wie ATOR bekanntgibt, sind in den ersten drei Monaten dieses Jahres fast 218.800 ausländische Touristen nach Russland eingereist. Im Vorjahreszeitraum waren es 67.700 – ein Zuwachs auf das Dreifache.
Dennoch bleibt dieser Kennwert weit von der Statistik aus dem Jahr 2019 entfernt. Damals haben sich rund 470.000 Ausländer für eine touristische Reise nach Russland entschieden. Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass mit 99.000 Menschen fast die Hälfe der Besucher im vorherigen Quartal aus China gekommen sind. Auf Platz zwei steht mit 15.900 Touristen Turkmenistan. Die dritte Zeile belegt die Türkei mit 12.500 Gästen, gefolgt von Deutschland mit 8.400 Touristen und den Vereinigten Arabischen Emiraten mit 7.300 Besuchern. Während es sich im ersten Halbjahr 2023 bei chinesischen Gästen größtenteils um Geschäftstouristen gehandelt habe, gebe es seit Ende 2023 und Anfang 2024 immer mehr Ausflugsgruppen, berichtet ATOR.
Im Gegensatz dazu setzt sich die Aufbruchsstimmung im russischen Inlandstourismus fort. So haben beispielsweise die Behörden der Schwarzmeer-Halbinsel Krim allein in der ersten Mai-Dekade, wenn sich russische Bürger traditionell über den Tag der Arbeit am 1. Mai und den Tag des Sieges am 9. Mai kurze Ferien gönnen, rund 266.700 Touristen gezählt. Republikchef Sergei Aksjonow meldet auf Telegram einen Zuwachs von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Seit dem Jahresbeginn haben die Krim demnach 800.000 Gäste besucht.
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