Bericht: Krim-Brücke mit selbst gebauter Bombe aus Raketentreibstoff gesprengt

Die Krim-Brücke wurde im Oktober 2022 mit einem selbst gebauten Sprengsatz mit einer Kapazität von zehn Tonnen TNT in die Luft gesprengt, wie die Tageszeitung Kommersant berichtet. Als Basis habe fester Raketentreibstoff gedient, der in Polyethylen-Folienrollen versteckt war. Die Bombe soll durch das Signal eines GPS-Navigators detoniert sein.

Die Krim-Brücke wurde im Oktober 2022 durch eine selbst gebaute Bombe gesprengt, wie die Zeitung Kommersant am Donnerstag unter Berufung auf Ermittlungen mitgeteilt hat. Für die Detonation hätten die Täter einen selbst gebauten Sprengsatz mit einer Sprengkraft von zehn Tonnen TNT verwendet. Den Experten zufolge bestand die Bombe aus festem Raketentreibstoff mit einem Gemisch aus Kalium- oder Natriumperchloraten und fein zerteilten Metallen. Sie sei in Rollen einer 0,1 Millimeter dicken Polyethylenfolie versteckt worden, die gleichzeitig als Hülle und Tarnung diente.

Die Täter sollen diesen Sprengsatz zu einem unbestimmten Zeitpunkt vermutlich in der Ukraine hergestellt haben. Anfang August 2022 sei er von Odessa in die bulgarische Stadt Russe verschifft worden. Von dort aus sei er in die georgische Stadt Poti und dann nach Jerewan, in die Hauptstadt Armeniens, geliefert worden. Anfang Oktober sei der Sprengsatz über die georgisch-russische Grenze nach Armawir, einer Stadt in der Südregion Krasnodar, transportiert worden. Dort sei die Bombe auf einen International-ProStar-Lkw verladen worden, der sie nach Simferopol liefern sollte. Die Kriminellen sollen eine so komplizierte Route gewählt haben, um die Aufmerksamkeit der Sicherheitsdienste auf die Ladung zu lenken.

Den Schlussfolgerungen der Experten zufolge ist die Sprengung durch das Signal eines GPS-Navigators an einem bestimmten Punkt entlang der Strecke erfolgt. Es war der 156. Kilometer des Autobahnabschnitts zwischen dem Festland und der Halbinsel.

Die 19 Kilometer lange Brücke verbindet die Halbinsel Krim mit dem russischen Festland. Sie wurde nach dem Krim-Beitritt zu Russland gebaut. Die Konstruktion funktioniert als Straßen- und Eisenbahnbrücke.

Seit Beginn der Sonderoperation griff die Ukraine die Krim-Brücke bereits zweimal an. Am 8. Oktober 2022 war ein Lastwagen auf der Brücke in die Luft gesprengt worden. Das hatte zur Entzündung von sieben Treibstofftanks eines in Richtung Halbinsel fahrenden Eisenbahnzuges geführt. Zwei Teile des Straßenabschnitts der Brücke waren ins Meer gestürzt. Fünf Menschen waren ums Leben gekommen.

Der zweite Angriff, diesmal mit Seedrohnen, fand am 17. Juli 2023 statt. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben, einer wurde verletzt. Der Sicherheitsdienst der Ukraine übernahm die Verantwortung für die beiden Angriffe.

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