Am Dienstagabend hat das russische Ermittlungskomitee über die Festnahme des stellvertretenden Verteidigungsministers Timur Iwanow berichtet. Laut einer Erklärung der Behörde steht der Beamte in einem Bestechungsfall unter Verdacht.
Im Detail werde Iwanow verdächtigt, einen Bestechungsbetrag in besonders großem Ausmaß erhalten zu haben. Gemäß dem russischen Strafgesetzbuch gilt dies ab einer Geldsumme von einer Million Rubel (umgerechnet knapp 10.000 Euro). Iwanow droht eine Freiheitsstrafe von maximal 15 Jahren. Wie die Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf Quellen berichtete, würden die Ermittler die Verhaftung des Ministers beantragen. Die Behörden führen nun die notwendigen Ermittlungsmaßnahmen durch.
Wie der Kremlsprecher Dmitri Peskow mitteilte, wurden der Präsident Wladimir Putin und der Verteidigungsminister Sergei Schoigu bereits über den Vorfall informiert.
Im Jahr 2012 bekleidete Iwanow den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden der Regierung der Region Moskau. Von 2013 bis 2016 war er Generaldirektor des Oboronstroi, eines dem Verteidigungsministerium unterstellten Bauunternehmens. Im Mai 2016 wurde er mit einer Anordnung des Präsidenten zum stellvertretenden Leiter des Verteidigungsministeriums ernannt.
Auf dem Posten leitete Iwanow unter anderem die Abteilungen für Bau, Wohnungsversorgung und Verwaltung des Wohnungsfonds sowie militärisches Eigentums. In seinen Zuständigkeitsbereich fielen Truppenunterbringung, Gesundheitsversorgung und verschiedene Aktivitäten im Rahmen des staatlichen Rüstungsvertrags.
Mehr zum Thema – Verdacht auf Spionage für Russland: Polnischer Inlandsgeheimdienst ABW nimmt neun Ausländer fest