Wie der russische Inlandsgeheimdienst FSB mitteilte, sei der Bote festgenommen worden, der den Explosivstoff für die Sprengung des Autos des ehemaligen Oberstleutnants des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU, Wassili Prosorow, geliefert haben soll. Den Angaben zufolge handele es sich dabei um einen Mann, der Staatsbürger Russlands und Moldawiens sei.
Nach Angaben des russischen Geheimdienstes waren die Bestandteile des Sprengstoffs als Manikürewerkzeuge und Haarpflegeprodukte getarnt. Eine Frau mit Wohnsitz in Warschau habe das Paket mit den verdeckten Teilen erhalten und es an ein privates Transportunternehmen zur Lieferung nach Moskau weitergegeben. Daraufhin habe der festgenommene "Bote" das Paket in Litauen erhalten und es mit dem Auto in die russische Hauptstadt gebracht. Anschließend habe der Verdächtige die Kiste an einen russischen Staatsbürger übergeben, der für den SBU gearbeitet und den Anschlag verübt haben soll, so der FSB.
Am 12. April explodierte der Toyota Land Cruiser von Prosorow im Hof eines Hauses in Moskau. Die Explosion erfolgte, als der Fahrer den Schlüssel ins Zündschloss steckte. Prosorow erlitt Verletzungen. Der mutmaßliche Urheber des Autobombenanschlags wurde am 16. April festgenommen. Nach Angaben des FSB stellte sich heraus, dass es sich dabei um einen 1983 geborenen Russen handelt. Der Auftrag sei ihm auf direkten Befehl des Leiters des SBU, Wassili Maljuk, erteilt worden, so der russische Geheimdienst.
Der FSB gab an, dass der Mann nach Beginn der militärischen Sonderoperation in die Ukraine gereist sei, wo er im Oktober 2023 "von einem SBU-Offizier angeworben wurde." Im März sei er demnach nach Russland gekommen, wo er Komponenten eines funkgesteuerten Sprengsatzes erhalten, den Sprengsatz zusammengebaut und nach einer Erkundung in der Gegend von Prosorows Wohnort das Auto vermint habe.
Mehr zum Thema – FSB vereitelt Anschlag auf Synagoge in Moskau