Bei einem Kongress von Kinderombudsleuten in der westsibirischen Stadt Tjumen hat Maria Lwowa-Belowa, die Beauftragte des russischen Präsidenten für Kinderrechte, eine traurige Nachricht verkündet. Knapp zwei Wochen nach dem blutigen Terroranschlag auf die Konzerthalle Crocus City Hall in Krasnogorsk bei Moskau gab sie aktualisierte Angaben zu den minderjährigen Opfern des Attentats bekannt. Am Mittwoch wurde die hochrangige Beamtin mit den Worten zitiert:
"Momentan haben wir Angaben über sechs getötete und sieben verletzte Kinder. Zwei davon erholen sich schon zu Hause. Fünf weitere bleiben im Krankenhaus."
Den gesundheitlichen Zustand von zwei Minderjährigen stufte Lwowa-Belowa als kritisch und den der anderen drei als mittelschwer ein. Sie habe die Kinder besucht und befinde sich ständig in Kontakt mit den Oberärzten der jeweiligen Krankenhäuser. Die Prognose sei positiv. Die jungen Patienten seien mit allem Notwendigen versorgt, fügte die Ombudsfrau hinzu.
Gleichzeitig sagte die Kinderrechtsbeauftragte, dass der psychische Zustand der betroffenen Kinder "äußerst schwer" sei. Einige Kinder nähmen nur unwillig Kontakt auf. Die Zahl der verwaisten Minderjährigen sei ziemlich hoch. Die genaue Zahl führte Lwowa-Belowa zwar nicht an, gab aber bekannt, dass acht Minderjährige bei dem Terroranschlag beide Eltern verloren hätten.
"Deswegen besteht unsere jetzige Aufgabe darin, für ihre Obhut im nahen Umfeld bei ihren Verwandten zu sorgen, damit sie nicht in Kinderheime kommen."
Am Abend des 22. März hatten mehrere bewaffnete Männer in der Konzerthalle Crocus City Hall in der Nähe der russischen Hauptstadt Moskau das Feuer eröffnet. Im Gebäude brach ein Brand aus. Zu dem Massaker bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat. Einige Wochen zuvor hatten die USA die russischen Sicherheitsbehörden vor einem möglichen Attentat gewarnt, ohne jedoch konkrete Details mitzuteilen. Infolge der Attacke vor knapp zwei Wochen kamen nach jüngsten Angaben 144 Menschen, darunter Staatsbürger Moldawiens, Armeniens und Weißrusslands, ums Leben. Die russischen Sicherheitsbehörden nahmen am 23. März im Grenzgebiet Brjansk vier mutmaßliche Täter aus Tadschikistan fest. Außerdem wurden mehrere Verdächtige festgenommen, die an der Vorbereitung für den Anschlag beteiligt gewesen sein sollen. Mehrere russische Amtsträger warfen der Ukraine vor, für die Attacke verantwortlich zu sein.
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