RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan weist die Vorwürfe des Sicherheitsdienstes der Ukraine (SBU), sie rufe zum "Massenmord an ukrainischen Kindern" und zu "Angriffen auf zivile Objekte" auf, entschieden zurück. In einem Interview mit dem Rundfunksender Komsomolskaja Prawda am Montagabend bezeichnete die Journalistin diese Anschuldigungen als eine "absolut rückhaltlose Lüge".
Die neue Reihe von Vorwürfen bringt Simonjan damit in Verbindung, dass man ein Attentat auf sie vorbereitet. Es habe bereits mehrere Attentatsversuche gegeben und mit diesen Unterstellungen wolle Kiew die Öffentlichkeit darauf vorbereiten. Falls es zu einem Mordanschlag auf sie käme, so Simonian, würde Kiew nicht bekanntgeben, "eine Frau, eine Journalistin oder eine kinderreiche Mutter" getötet zu haben, sondern "diese furchtbare Furie", die zum Mord an Kindern aufgerufen habe. Simonjan unterstrich erneut, dass sie solche Aussagen nie getätigt habe.
Auf die Frage, ob sie tatsächlich von einem möglichen Attentat ausgehe, antwortete die Journalistin, dass sie darüber Bescheid wisse. Trotzdem werde sie sich nicht verstecken. Simonjan wörtlich:
"Was ist zu tun? Ich verlasse mich auf Gott, genauso wie wir alle. Ich könnte mich irgendwo verstecken, in die Taiga ziehen, in einer Hütte wohnen, das passt mir aber nicht."
Am Montag hatte der SBU Simonjan mehrerer Verbrechen beschuldigt. Genannt wurden Aufruf zum Völkermord, Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine, Kriegshetze und Rechtfertigung der russischen Militäroperation in der Ukraine. Seit dem Beginn der militärischen Sonderoperation in der Ukraine werden wiederholt Vorwürfe dieser Art gegen Simonjan erhoben.
Im Juli 2023 waren in Moskau und im Gebiet Rjasan Mitglieder der neonazistischen Gruppierung Paragraf-88 festgenommen worden, die an der Vorbereitung von Mordanschlägen auf Simonjan und die Journalistin Xenia Sobtschak beteiligt gewesen sein sollen. Die Festgenommenen gaben an, dass man ihnen pro Mord 1,5 Millionen Rubel versprochen habe, umgerechnet knapp 15.000 Euro.
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