US-amerikanische Geheimdienste haben ihren russischen Kollegen nicht alle ihnen vorliegenden Informationen über die Gefahr eines Terrorangriffes auf die Konzerthalle Crocus City Hall übermittelt, berichtete die New York Times (NYT). Die US-Zeitung beruft sich dabei auf Beamte der Sicherheitsdienste in Europa und in den USA.
"Die feindliche Beziehung zwischen Washington und Moskau hinderte US-Beamte daran, Informationen über den Anschlag weiterzugeben, die über das Notwendige hinausgingen, aus Angst, dass die russischen Behörden ihre Geheimdienstquellen oder -methoden erfahren könnten."
Alexander Bortnikow, der Direktor des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB, erklärte zuvor in einem Interview mit Staatsmedien, dass Washington Anfang März Informationen über die Vorbereitung eines Terroranschlags in Russland bereitgestellt habe. Diese seien "allgemeiner Natur" gewesen, betonte der FSB-Chef. Ferner gab er an, dass solche Daten aus den Vereinigten Staaten nicht immer konkret seien.
Der Anschlag auf die Konzerthalle Crocus City Hall in Krasnogorsk bei Moskau ereignete sich am vergangenen Freitag. Mehrere Personen stürmten in das Gebäude und begannen aus nächster Nähe mit Maschinengewehren auf Menschen zu schießen. Außerdem legten sie an mehreren Stellen Feuer, wodurch das Dach einstürzte und der Zuschauerraum völlig ausbrannte.
Russlands Notfallministerium veröffentlichte am Mittwochabend eine aktuelle Liste der Todesopfer, die 143 Namen enthielt. Den neuesten Angaben zufolge wurden 182 Menschen verletzt.
Russische Behörden eröffneten ein Strafverfahren wegen eines Terroranschlags.
Die Täter wurden am frühen Morgen des 23. März im russischen Gebiet Brjansk festgenommen, als sie mit einem Auto in Richtung der Grenze zur Ukraine unterwegs waren. Es handelt sich um Staatsangehörige Tadschikistans. Insgesamt wurden elf Personen festgenommen.
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