Mitarbeiter des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB haben einen Terroranschlag im Gebiet Samara vereitelt. Wie der Pressedienst der Behörde bekanntgibt, plante ein Anhänger der Terrororganisation Russisches Freiwilligenkorps (RDK) einen Angriff auf eine Sammelstelle für humanitäre Hilfe, sprengte sich aber während seiner Festnahme selbst in die Luft.
Nach Angaben des FSB wurde der 30-Jährige, der zuvor öffentliche Diskreditierung von Russlands Streitkräften betrieben hatte, im September 2023 von ukrainischen Geheimdiensten angeworben. Unter der Vermittlung des RDK-Aktivisten Alexandr Kudaschew willigte er ein, Terroranschläge in Russland zu organisieren und zu verüben. Ihm wurde aufgetragen, einen von Kudaschew gebauten Sprengsatz an einer Sammelstelle für humanitäre Hilfe einer Volontärorganisation zu zünden. Über den Verlauf des gescheiterten Anschlags berichtet der Pressedienst des FSB:
"Bei der Festnahme des Angreifers kam es zu einer Selbstzündung seines Sprengsatzes. Dadurch erlitt er mit dem Leben unvereinbare Verwundungen. Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden und Zivilbevölkerung wurden nicht verletzt."
In der Wohnung des Täters fanden die Sicherheitskräfte ein Labor zur Herstellung von Sprengstoffen sowie einen weiteren einsatzbereiten Sprengsatz. Die Korrespondenz auf seinem Telefon belegte die Zugehörigkeit des Angreifers zum RDK sowie seine Verbindungen zu ukrainischen Geheimdiensten. Ermittler führen eine Untersuchung in dem Fall durch.
Zuvor hatte der FSB am 22. März in Moskau sieben Anhänger des RDK festgenommen, die die Einrichtung einer kriminellen Vereinigung und Anschläge auf russische Behörden, Militärangehörige und Ausländer planten.
Das sogenannte Russische Freiwilligenkorps war vom russischen bekennenden Neonazi Denis "White Rex" Kapustin, der seit 2017 in der Ukraine lebt, gegründet worden. Die im August 2022 aufgestellte Terrorgruppierung ist ins ukrainische Militär integriert. Im März 2023 griff der Verband ein Dorf im russischen Grenzgebiet Brjansk an, ermordete dabei zwei Zivilisten und verwundete ein zehnjähriges Kind. Ein erneutes Eindringen des RDK ins Gebiet Belgorod im laufenden Monat wurde von Russlands Streitkräften verhindert.
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