Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich am Samstag an die Nation gewandt und die Schießerei in der Konzerthalle "Crocus City Hall" am Vorabend als "blutigen und barbarischen" Terroranschlag verurteilt. Putin versprach, kein Beteiligter werde seiner gerechten Strafe entgehen.
Bei dem Massaker am Freitagabend waren mindestens 133 Menschen getötet und über 120 verwundet worden.
In seiner Videoansprache rief der Präsident für Sonntag, den 24. März, einen nationalen Trauertag zum Gedenken an die Opfer des Anschlags aus.
Putin dankte allen Ersthelfern, den Strafverfolgungsbehörden und auch den einfachen Bürgern, die den Opfern des Anschlags geholfen haben. Gleichzeitig betonte der Präsident, dass derzeit weitere Anstrengungen unternommen werden, um weitere Anschläge zu verhindern. Er kündigte an:
"In Moskau und im Moskauer Gebiet, in allen Regionen des Landes, wurden zusätzliche Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung und zur Bekämpfung von Saboteuren eingeführt. Das Wichtigste ist jetzt, diejenigen, die hinter diesem Blutbad stecken, daran zu hindern, ein neues Verbrechen zu begehen."
Putin versprach, alle Verschwörer hinter dem Anschlag vom Freitagabend zu bestrafen, und stellte fest, dass bisher elf Verdächtige festgenommen wurden, darunter vier unmittelbar ausführende Täter. Die Angreifer wurden auf der Flucht "in Richtung Ukraine gefasst, wo nach vorläufigen Angaben auf ukrainischer Seite ein Fenster zum Grenzübertritt vorbereitet wurde", fügte er hinzu.
"Alle Täter, Organisatoren und Drahtzieher dieses Verbrechens werden ihre gerechte und unvermeidliche Strafe erhalten. Wer auch immer sie sind, wer auch immer sie führt. Ich wiederhole: Wir werden alle identifizieren und bestrafen, die hinter den Terroristen stehen, die diese Gräueltat, diesen Angriff auf Russland, auf unser Volk vorbereitet haben", erklärte der Präsident.
Die Konzerthalle in der Stadt Krasnogorsk am westlichen Stadtrand von Moskau wurde am Freitagabend von Bewaffneten angegriffen. Kurz vor einem Konzert der russischen Rockband Piknik war die Halle, die 6.200 Besucher fasst, fast voll besetzt. Die mit Sturmgewehren bewaffneten Angreifer hatten die Eingänge des Veranstaltungsortes durchbrochen, aus nächster Nähe auf die Besucher geschossen und das Gebäude in Brand gesetzt, bevor sie flüchteten.
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