Die Zahl der Todesopfer nach einem Anschlag auf eine Konzerthalle im Gebiet Moskau steigt weiter an. Russlands Ermittlungskomitee hat zuletzt den Tod von mehr als 60 Menschen bestätigt. Die genaue Zahl wurde nicht bekannt gegeben. Nach Angaben der Behörden könnte sie weiter steigen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums befanden sich am Samstagmorgen 121 Menschen in Krankenhäusern, darunter drei Minderjährige. Der Zustand von etwa 60 Patienten wurde als "schwer" bezeichnet. Inzwischen bildeten sich vor einigen Blutspendediensten in Moskau Menschenschlangen, obwohl Gesundheitsminister Michail Muraschko zuvor erklärt hatte, dass es genug Blutkonserven gebe. Auf zahlreichen Videos waren Freiwillige zu sehen, die damit Betroffenen helfen wollten.
Die Suche nach den mutmaßlichen Tätern ging am Samstagmorgen weiter. Nach Angaben des Ermittlungskomitees wurden am Ort des Geschehens in der "Crocus City Hall" weiterhin Spuren und Beweismittel sichergestellt. Die Ermittler begannen auch, Videos von den Sicherheitskameras zu untersuchen. Am späten Freitagabend reklamierte die Terrormiliz "Islamischer Staat" den Anschlag über einen Telegram-Kanal für sich. Die "Kämpfer" hätten sich demnach "sicher zurückgezogen".
Die ganze Nacht über löschten Feuerwehren einen verheerenden Brand in der Konzerthalle. Nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums waren von den Flammen 13.000 Quadratmeter Fläche ergriffen. Auf Fotos waren lodernde Flammen und eine riesige Rauchwolke zu sehen. Das Dach der Konzerthalle stürzte ein. Bei den Löscharbeiten wurden 477 Kräfte und 183 Spezialmittel, darunter Hubschrauber, eingesetzt. Einzelne Brandherde wurden noch am Samstagmorgen weiter bekämpft.
Als Konsequenz des Anschlags bleiben am Wochenende alle Theater und Museen in Moskau geschlossen. Auch im Gebiet Moskau sagten die Behörden Massenveranstaltungen ab. Aus der ganzen Welt kamen Verurteilungen des blutigen Angriffs und Beileidsbekundungen.
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