Medienbericht: Russen geben Rekordsummen für Schwangerschaftstests aus

In den ersten zehn Wochen des Jahres gaben die Russen Rekordsummen für Schwangerschaftstests aus, berichten die Medien. Experten halten diese Entwicklung für nachvollziehbar: Dank der stabilen Lage sind wieder mehr Menschen in Russland bereit, Kinder zu haben.

Wie russische Medien unter Berufung auf eine Studie des Forschungsunternehmens DSM Group berichteten, gaben die Russen in den ersten zehn Wochen des Jahres 2024 mehr als 612 Millionen Rubel (über sechs Millionen Euro) für den Kauf von Schwangerschaftstests aus. Dies übersteigt die Zahlen für den gleichen Zeitraum der vergangenen fünf Jahre.

Experten halten diese Entwicklung für nachvollziehbar. Wie Sergei Schuljak, CEO der DSM-Gruppe, gegenüber Medienvertretern erklärte, haben viele junge Russen in den zurückliegenden Jahren ihren Kinderwunsch aus einer Reihe von Gründen aufgeschoben – zum Beispiel wegen der Pandemie und des Beginns der Militäroperation in der Ukraine. Aber im Jahr 2024 seien "alle Sorgen verschwunden", so Schuljak.

Die Frauenärztin Marina Scherbatych von der BestDoctor Group meint, dass die staatlichen Maßnahmen zur Unterstützung von Familien möglicherweise ebenfalls dazu beigetragen haben, dass die Zahl derer, die in diesem Jahr eine Schwangerschaft geplant haben, angestiegen ist.

Das laufende Jahr ist in Russland von Präsident Wladimir Putin zum Jahr der Familie erklärt worden. Damit soll die Politik der Regierung im Bereich Familienschutz und Wahrung der Familienwerte popularisiert werden. Besondere Aufmerksamkeit wird in diesem Jahr den kinderreichen Familien und den Mehrgenerationenfamilien geschenkt.

Zuvor hatten westliche Wissenschaftler festgestellt, dass die Erdbevölkerung in den kommenden Jahrzehnten zum ersten Mal seit der Pestpandemie – dem "Schwarzen Tod" – im 14. Jahrhundert durch einen starken Einbruch der Geburtenraten zurückgehen wird.

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