Die Metastasen befanden sich in der Lunge eines 37-jährigen Patienten, bei dem ein Knochentumor diagnostiziert worden war. "Meine erste Diagnose war ein Osteosarkom. Die Metastasen in der Lunge waren eine Folge dieser Erkrankung", erklärte der Mann. Der Bankangestellte habe bis dahin ein aktives Leben geführt und keine gesundheitlichen Probleme gehabt. "Plötzlich sah ich eine Beule an meiner Schulter", erzählt er. Er habe ein Foto an einen bekannten Arzt geschickt, der ihm riet, eine Klinik aufzusuchen. Das war vor vier Jahren.
Seitdem unterzog sich der Patient einer Chemotherapie, unter anderem in Deutschland. Der Tumor wurde entfernt – zusammen mit einem Teil der Schulter, der durch eine Endoprothese ersetzt wurde.
Der Mann hoffte, dass die Krankheit danach zurückgehen würde, aber die Metastasen breiteten sich weiter aus. "In Deutschland gelang es zwar, das Wachstum der Läsionen zu stoppen, aber die Ärzte dort entfernten nicht mehr als 10 bis 15 Metastasen pro Operation", sagt der Mann.
Zu Hilfe eilte der Sankt Petersburger Arzt Jewgeni Lewtschenko. Dem Chirurgen gelang es, 170 Metastasen aus der Lunge zu entfernen. Insgesamt benötigte er dafür sechs langwierige Eingriffe. "Die Entfernung von 30 oder 50 Metastasen aus dem unteren Lungenlappen ist an sich schon ein großes Trauma für den Körper, und wir mussten ihm Zeit geben, sich zu erholen", sagt der Chirurg. Sein Patient habe nun "alle Chancen, ohne die Krankheit zu leben". "Unsere Prognosen sind die optimistischsten", betonte der Onkologe.
Der Patient schilderte:
"Am schwierigsten, sowohl physisch als auch psychisch, war die erste Operation. Die Zeit danach war hart, die Schmerzen gingen nicht weg. Aber bei jeder weiteren Operation wusste ich schon, was mich erwartet, und psychisch war es dann einfacher. Ich wusste schon, was ich darf und was nicht, wie ich mich hinlegen und wie ich aufstehen muss".
Der 37-Jährige hat sich noch nicht vollständig erholt: "Ich gehe in den dritten Stock hinauf und kann nicht weiter, ich muss mich ausruhen. Ich werde schnell müde", gibt der Moskauer zu. Er betont aber, dass er trotzdem ein erfülltes Leben führen will.
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