Putin stimmte Austausch von Nawalny gegen im Westen inhaftierte Gefangene zu

In seiner Rede nach seinem deutlichen Wahlsieg sagte der russische Präsident Wladimir Putin, dass er sich bereit erklärt habe, den Oppositionellen Alexei Nawalny gegen Gefangene im Westen auszutauschen.

Der im vergangenen Monat in einer Strafkolonie verstorbene russische Oppositionelle Alexei Nawalny sollte nach Angaben von Präsident Wladimir Putin gegen im Westen inhaftierte Gefangene ausgetauscht werden.

In einer Rede vor Anhängern nach seinem Wahlsieg sagte Putin am Sonntag, hochrangige russische Beamte hätten wenige Tage vor dem Tod Nawalnys die Idee eines Gefangenenaustauschs mit dem Westen ins Spiel gebracht.

Nawalny starb im Februar in der Polarwolf-Kolonie am Polarkreis, wo er eine lange Haftstrafe verbüßte – unter anderem wegen eines Betrugsfalls.

Putin sagte:

"Die Person, die mit mir gesprochen hat, hat den Satz nicht einmal beendet. Ich sagte: 'Ich stimme zu.' Aber was dann geschehen ist, ist geschehen."

Der Präsident erwähnte nicht, welche oder wie viele inhaftierte russische Bürger ausgetauscht werden sollten. Er wies darauf hin, dass die einzige Bedingung für den Austausch gewesen wäre, dass Nawalny nicht ins Land zurückkehren und im Westen bleiben würde.

Die Anti-Korruptions-Stiftung (FBK), eine NGO, die früher von Nawalny geleitet wurde, hatte zuvor behauptet, dass der Oppositionelle gegen Wadim Krassikow ausgetauscht werden sollte, einen russischen Staatsbürger, der Ende 2021 in Deutschland wegen Mordes verurteilt wurde, und dass die Gespräche darüber "in der Endphase" seien.

Maria Pewtschich, die derzeitige Leiterin der FBK, hatte zudem behauptet, dass Nawalny getötet worden sei, um diesen Austausch zu verhindern. Moskau hat seinerseits alle Anschuldigungen in dieser Angelegenheit zurückgewiesen und dazu aufgerufen, man solle sich bis zum Abschluss der Ermittlungen gedulden.

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