Die Präsidentschaftswahlen in Russland sind am Sonntagabend zu Ende gegangen. Während die restlichen Stimmen noch ausgezählt werden, steht der Sieger bereits fest. Wladimir Putin erhielt 87,29 Prozent der Stimmen, wie die Zentrale Wahlkommission Russlands am Montagmorgen mitteilte.
Die Kandidaten Nikolai Charitonow (Kommunistische Partei) und Wladislaw Dawankow (Neue Leute) erhalten jeweils rund 4 Prozent der Stimmen, Leonid Sluzki (Liberaldemokratische Partei LDPR) rund 3 Prozent.
Das offizielle Ergebnis werde am 21. März bekanntgegeben, erklärte Ella Pamfilowa, Leiterin der Zentralen Wahlkommission. Die Wahlbeteiligung sei mit rund 77 Prozent ein Rekord in der modernen Geschichte Russlands. Insgesamt hätten mehr als 87 Millionen Bürger ihre Stimme abgegeben.
Die Wahllokale waren drei Tage lang von Freitag bis Sonntag geöffnet. In 29 Regionen, darunter Moskau, konnten die Wähler ihre Stimme auch online abgeben.
Wladimir Putin tritt damit seine fünfte Amtszeit als Präsident an. Zu seinem Sieg gratulierten ihm bereits der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un, der usbekische Präsident Schawkat Mirsijojew, der tadschikische Präsident Emomalij Rahmon und Igor Dodon, der ehemalige Präsident der Republik Moldau.
Einer der ersten ausländischen Staats- und Regierungschefs, der Putin zu seinem Sieg gratulierte, war der venezolanische Präsident Nicolás Maduro. Nicaraguas Staatschef Daniel Ortega und der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko schlossen sich ebenfalls den Gratulanten an. Auch Peking gratulierte. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums zeigte sich zuversichtlich, dass sich die Beziehungen zwischen China und der Russischen Föderation weiter entwickeln werden.
Yoshimasa Hayashi, der Chef des japanischen Kabinettssekretariats, lehnte es ab, die Position seines Landes zu den russischen Präsidentschaftswahlen zu kommentieren. Das polnische Außenministerium erklärte, die Präsidentschaftswahlen seien weder legal, demokratisch noch fair gewesen. Die Abstimmung habe unter den Bedingungen einer "repressiven Gesetzgebung", eines "Teilnahmeverbots für Kandidaten, die Antikriegsmeinungen äußern" und "politisch motivierter Strafverfahren" stattgefunden.
Auch der britische Außenminister David Cameron erklärte, die Bedingungen seien nicht rechtmäßig gewesen. Am Sonntag kritisierte auch das Auswärtige Amt die Wahlen: "Die Pseudowahlen in Russland sind weder frei noch fair, das Ergebnis überrascht niemanden." Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij sagte, Putin habe "eine weitere Wahl simuliert".
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