Als erster Mensch hatte Juri Gagarin in einem Raumschiff am 12. April 1961 die Erde umrundet. Nach 108 Minuten Flugzeit war er in der Region Saratow gelandet, in der Nähe der Stadt Engels. In der Nähe dieses Ortes war der Park der Weltraumbezwinger angelegt worden. Viele Orte und Denkmäler erinnern seitdem weltweit an der Helden der Sowjetunion.
Der 90. Geburtstag des Kosmonauten am 9. März wurde nicht nur in seinem Heimatort im russischen Gebiet Smolensk gefeiert, sondern auch in einem nach Gagarin benannten armenischen Dorf.
"Der 90. Geburtstag von Juri Gagarin wird nicht nur von Russland, sondern von der ganzen Welt gemeinsam mit uns gefeiert. Der Name Gagarin und seine Leistung vereinen Menschen der unterschiedlichsten Länder und Völker, sie verbinden viele Generationen", erklärte der Gouverneur von Smolensk Wassili Anochin.
"Als ich mit dem Raumschiff um die Erde flog, sah ich, wie schön unser Planet ist. Ihr Menschen, lasst uns diese Schönheit bewahren und vermehren, statt sie zu zerstören!"
Juri Gagarin
In der Stadt Gagarin wurde am Tag des Jubiläums die Internationale Gagarin-Lesung eröffnet. Der Gouverneur wies darauf hin, dass Gagarins Leistung "ein Punkt ist, an dem das ganze Talent, die Intelligenz und der Fleiß von Millionen von Menschen versammelt sind".
"Und natürlich ist Gagarin sein Lächeln. Es hat die Welt tiefer, weiter und früher erobert als die Lieder von Paul McCartney und John Lennon. Er ist der erste russische Superstar des 20. Jahrhunderts von globalem Format, der die ganze Welt vereinte. Ich will noch mehr sagen: Wäre jemand anderes der erste Kosmonaut geworden, hätte er sicher nicht eine solche Wirkung auf globaler Ebene entfaltet. Das Lächeln von Juri Alexejewitsch ist meiner Meinung nach eines der wichtigsten Symbole Russlands", betonte Anochin bei den Lesungen.
Die sozialen Netzwerke sind heute voll mit Fotos von Gagarin – sie zeigen ein gutmütiges, lächelndes Gesicht. Viele fragen sich: Warum lieben wir Gagarin so sehr? "In der Tat ist er unser sowjetischer Rockstar von Weltformat", schreibt der Telegram-Kanal War Gonzo. "Zu seinen Lebzeiten wurde er mit Blumen, Auszeichnungen und den Schwärmereien seiner weiblichen Fans und Bewunderer überhäuft. Und er starb tragischerweise jung." Gagarin war am 27. März 1968 im Alter von 34 Jahren bei einem Flugzeugabsturz gestorben.
"Gagarin ist eine Postkarte der Sowjetunion. Wir bewundern sie, wir drehen sie in der Hand, wir erinnern uns an die sowjetische Atlantis. Wir entschuldigen uns immer noch bei Gagarin für unsere Fehler ..." Gagarin sei die Verkörperung seines russischen Vaterlandes. "Seine Leistung vereinte das ganze Talent, die Intelligenz und den Fleiß von Millionen von Menschen – unsere Wissenschaftler, Ingenieure, Militärs, Lehrer, Ärzte, Arbeiter. Alle, die für unser Land gearbeitet haben." Auch wird an diesem Tag an seine beflügelte Worte erinnert:
"Die größte Stärke eines Menschen ist die Stärke des Geistes."
Nicht nur in den Ländern des Ostblocks war Juri Gagarin eine Lichtgestalt (MDR). Unbestritten war die Popularität Gagarins vor allem in der DDR, wobei Erfurt als "Gagarinstadt" gilt. Bis heute finden sich Spuren, die an den Besuch des Raumfahrers in Erfurt im Jahre 1963 erinnern und von den Einwohnern weiterhin gepflegt werden. Zum Beispiel die Juri-Gagarin-Büste, die 1986 von Sigmund Jähn, dem ersten Deutschen im All, vor dem damaligen Hotel Kosmos eingeweiht worden war. Auch in anderen deutschen Städten gibt es Gagarinstraßen zu Ehren des ersten Menschen im All.