In einem Interview mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti Mitte Februar gab Andrei Tschernowol, der russische Botschafter im Sudan, bekannt, dass Khartum die Ratifizierung des Abkommens über die Errichtung eines russischen Marinestützpunkts in Port Sudan am Roten Meer bisher habe nicht abschließen können. Am Rande des jüngsten Diplomatie-Forums im türkischen Badeort Antalya hat sich der sudanesische Außenminister Ali Sadiq Ali zu dem Thema geäußert.
Eine entsprechende Vereinbarung mit Russland werde nach den Parlamentswahlen von der neuen Volksvertretung geprüft, gab Sadiq Ali im Gespräch mit der RIA Nowosti bekannt. Dabei stellte er eine positive Entscheidung in Aussicht. Hierzu wird der Außenminister mit den Worten zitiert:
"Wir haben unseren russischen Freunden mehrfach gesagt, dass wir keine grundsätzlichen Einwände gegen die unter der Vorgängerregierung getroffenen Vereinbarungen haben. Das ist die Pflicht des Staates."
Laut dem Diplomaten hat man in diesbezüglichen Gesprächen mit der russischen Seite darauf hingewiesen, dass es sich dabei um besonders heikle Angelegenheit handle und dass das Abkommen durch das neu gewählte Parlament genehmigt werden müsse.
"Wir vertreten nach wie vor den Standpunkt, dass es ein neues Parlament geben sollte, das sich mit der Vereinbarung befasst und eine Empfehlung an die Regierung ausarbeitet – eine positive Empfehlung."
Ferner gab Sadiq Ali bekannt, dass es Kontakte sowie Koordination zwischen der Staatsführung auf beiden Seiten gebe. Khartum sei bestrebt, in naher Zukunft ein Gipfeltreffen oder eine Zusammenkunft der Außenminister beider Länder durchzuführen.
Die Vereinbarung zum Bau eines russischen Marinestützpunkts im Sudan wurde im November 2020 bekanntgegeben. Dem Abkommen zufolge wird die maximale Personalstärke der Base, deren Aktivitäten mit Kräften und Mitteln der russischen Marine entfaltet werden sollen, 300 Personen nicht überschreiten. Vorgesehen ist auch, dass sich nicht mehr als vier russische Schiffe gleichzeitig vor Ort befinden.
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