Josef Stalin starb am 5. März 1953 im Alter von 74 Jahren und führte zu Lebzeiten keinen gesunden Lebensstil. Daher erscheint der Tod in diesem Alter nur natürlich. Rund um seinen Todestag werden alte Diskussionen über die Art und Weise seines Todes neu entfacht.
Sergei Malinkowitsch, der Vorsitzende der Partei Kommunisten Russlands, gab am Dienstag bekannt, dass seine Partei bei der russischen Generalstaatsanwaltschaft und dem Inlandsgeheimdienst FSB einen Antrag gestellt habe, die Verwicklung westlicher Geheimdienste in den Tod Stalins zu untersuchen. "Viele Zeugenaussagen von Stalins Zeitgenossen sprechen von einer möglichen Vergiftung des Führers der Sowjetvölker durch Agenten westlichen Einflusses", sagte Malinkowitsch und kündigte zudem an, dass seine Partei Blumen an der Büste Stalins an der Kremlmauer in Moskau niederlegen wird.
Im vergangenen Jahr hatte der Berater des FSB-Chefs, der Historiker Sergei Dewjatow, in einem Interview mit RIA Nowosti betont, die Version eines Giftanschlags auf Stalin habe "keine Existenzberechtigung". Alles, was damals passiert sei, sei gut dokumentiert. "Inzwischen wurde Stalins Krankengeschichte veröffentlicht, die auch Informationen über die letzten Tage seines Lebens nach dem Schlaganfall enthält. Aus medizinischer Sicht, vom Krankheitsbild her, ist alles klar", fügte er hinzu. Wer Verschwörungstheorien aufstelle, sei schlecht informiert über das Sicherheitssystem unter Stalin.
Offiziell starb Stalin an einer Gehirnblutung, die am 1. März als Folge von Bluthochdruck und Arteriosklerose aufgetreten war. Die offizielle Diagnose wird von den meisten Wissenschaftlern nicht in Frage gestellt. Nach Ansicht vieler Forscher war Stalin bereits in den Nachkriegsjahren ein schwer kranker Mann.
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