Kremlsprecher Dmitri Peskow hat am Dienstag die Äußerungen des französischen Präsidenten über eine mögliche Entsendung westlicher Truppen in die Ukraine kommentiert.
"In diesem Fall sollten wir nicht von Wahrscheinlichkeit, sondern von Unvermeidlichkeit sprechen."
"Die Tatsache, dass eine mögliche Entsendung eines Kontingents in die Ukraine diskutiert wird, ist ein wichtiges neues Element", sagte Peskow. Die NATO-Staaten sollten die Folgen solcher Maßnahmen abwägen und sich fragen, ob sie im Interesse der Bürger seien. Der Sprecher wies jedoch darauf hin, dass es im Westen diesbezüglich keinen Konsens gebe: "Viele haben eine nüchterne Einschätzung und sind sich der Risiken bewusst."
Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, erinnerte daran, dass das französische Außenministerium vor einem Monat eine Beteiligung Frankreichs an der Rekrutierung von Söldnern für Kiew bestritten habe. "Man hat das Gefühl, dass der französische Präsident weder im Klaren ist, was seine Untergebenen sagen, noch was er selbst sagt", schrieb sie auf Telegram.
Emmanuel Macron hatte diese Woche die Entsendung westlicher Truppen in die Ukraine nicht ausgeschlossen. "Nichts darf ausgeschlossen werden, um das Ziel zu erreichen", sagte er bei einer internationalen Ukraine-Konferenz in Paris. Ziel sei es, dass Russland nicht gewinne, so Macron. Auch der slowakische Premierminister Robert Fico sagte, eine Reihe von EU- und NATO-Staaten erwäge die Möglichkeit, im Rahmen bilateraler Abkommen mit Kiew Truppen in die Ukraine zu entsenden. Viele Staaten lehnten dies jedoch ab. So erklärten der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson und der polnische Vize-Verteidigungsminister Cezary Tomczyk, ihre Länder hätten dies nicht vor. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz betonte am Dienstag in Freiburg, für die Zukunft gelte, "dass es keine Bodentruppen, keine Soldaten auf ukrainischem Boden geben wird, die von europäischen Staaten oder NATO-Staaten dorthin geschickt werden".
Russlands Ex-Präsident und stellvertretender Vorsitzender des Sicherheitsrates Dmitri Medwedew betonte zuvor, dass ein möglicher Konflikt mit der NATO die Apokalypse und "das Ende von allem" bedeuten würde.
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