Der Leichnam von Alexei Nawalny ist seiner Mutter Ljudmila Nawalnaja übergeben worden. Dies berichtete die Pressesprecherin des Oppositionsaktivisten Kira Jarmysch auf ihrer X-Seite.
Jarmysch fügte hinzu, dass man nicht wisse, ob die Behörden verhindern würden, dass die Beerdigung so stattfinde, "wie es die Familie wünscht und wie es Alexei verdient hat". Sie versprach, "über alle Informationen zu berichten, sobald sie verfügbar sind".
Die Abteilung des Föderalen Strafvollzugsdienstes für den Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen hatte am 16. Februar über den Tod Nawalnys in der Kolonie Poljarny Wolk (Zu Deutsch Polarwolf) informiert. Die Behörde hatte mitgeteilt, dass er während eines Spaziergangs das Bewusstsein verloren habe.
Nach Angaben des Krankenhauses der Stadt Labytnangi hatten die Ärzte mehr als eine halbe Stunde lang versucht, Nawalny wiederzubeleben:
"Die Fahrtzeit der Krankenwagenbesatzung betrug weniger als sieben Minuten. Es dauerte zwei Minuten, bis die Mediziner den Patienten auf dem Gelände der Kolonie erreichten. Die Sanitäter, die vor Ort eintrafen, setzten die Wiederbelebungsmaßnahmen fort, die bereits von den Sanitätern der Kolonie durchgeführt worden waren. Sie setzten sie mehr als eine halbe Stunde lang fort. Der Patient starb jedoch."
Anschließend erklärte das russische Ermittlungskomitee, dass eine Untersuchung des Todes im Gange sei. Am 17. Februar wurde Nawalnaja eine Bescheinigung über seinen Tod ausgestellt. Nawalyns Mutter teilte mit, die Leiche sei ihr am 22. Februar gezeigt worden, woraufhin sie die ärztliche Bescheinigung über den Tod unterschrieben habe. Im ärztlichen Bericht heißt es, dass die Todesursache natürlich sei.
Nawalnys Anhänger forderten die Übergabe des Leichnams an seine Mutter und warfen (wie auch zahlreiche westliche Politiker) der russischen Regierung vor, den Oppositionellen angeblich getötet zu haben.
Präsidentensprecher Dmitri Peskow antwortete auf die Frage von Journalisten nach dem Stand der Ermittlungen und wann die Verfahren zur Übergabe von Nawalnys Leichnam an seine Angehörigen abgeschlossen sein könnten, mit den Worten, dass die Maßnahmen durchgeführt würden, die "im Einklang mit dem Gesetz vorgesehen sind".
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