Bislang sind nur elf 30- bis 50-minütigen Dokus auf dem neuen YouTube-Kanal hochgeladen. Die Themenwahl ist vielfältig. So liefern mehrere Filme einen Blick hinter die Frontlinie im russischen Donbass. Gemacht wurden die Filme von verschiedenen Dreh-Teams in den Kriegsjahren 2022 und 2023, deshalb sind sie wertvolle Zeitdokumente. Sie bieten seltene und authentische Einblicke, wie beispielsweise im Film "Dr. Donbass. Das Leben am Abgrund", der den Alltag in einem Feldlazarett unweit der Frontlinie zeigt.
Ab und zu werden verwundete Kämpfer eingeliefert, die Kamera zeigt, wie sie behandelt und gerettet werden: routiniert und unaufgeregt. Unter den Verwundeten sind auch Zivilisten und ukrainische Soldaten.
Im Film "Donbass. Deshalb bin ich hier" kommen ausländische Journalisten und Kriegsberichterstatter zu Wort. Sie erzählen und zeigen das, was sie kurz nach Befreiung der ersten Städte in der Volksrepublik Donezk erlebt haben, und äußern sich generell dazu, wie sie den Konflikt zwischen Russland und dem Westen einschätzen.
"Russland beteiligt sich nicht am Informationskrieg", stellt einer der Berichterstatter fest. "Es denkt, dass die Wahrheit sowieso ihren Weg zu den Menschen finden wird." Er würde sich von der russischen Seite ein offensiveres, frecheres Vorgehen im Informationsraum wünschen.
Der YouTube-Kanal "Politbüro" ist allerdings kein Versuch, diesen Wunsch in die Tat umzusetzen. Die Dokus, die auf dem Kanal bislang hochgeladen wurden, sind alles andere als pathetisch, die meisten von ihnen kommen fast ohne eindringliche Off-Stimme aus, das Hauptwort gehört den Protagonisten. Und natürlich geht es um Russlands beeindruckende kulturelle und landschaftliche Vielfalt, um Reise- und Abenteuerlust. Doch für den geneigten Zuschauer sei klargestellt: Es handelt sich um keine gewöhnlichen ARD-Sibirien-Dokus! Deshalb bekommt der YouTube-Neuling unsere RT-Empfehlung ganz sicher.
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