Nur 20 Prozent der großen Unternehmen aus Europa und 19 Prozent aus den USA haben aufgrund des Drucks westlicher Sanktionen Russland verlassen, enthüllte der stellvertretende russische Premierminister Denis Manturow.
Viele der Firmen, die in Russland geblieben sind, bauen nach Manturow, der auch Handels- und Industrieminister ist, ihre Investitionen weiter aus.
"Diese Zahl stammt von der Vereinigung der europäischen Unternehmen. Von den 500 großen europäischen Firmen – ich berücksichtige keine, die weniger als eine halbe Milliarde Rubel jährlich umsetzen – sind nur 100 bisher offiziell abgezogen, das sind 20 Prozent", sagte der Minister am Mittwoch beim Besuch des Ausstellungsforums "Russland" in Moskau.
Der stellvertretende Premierminister betonte zudem, dass 66 von den 350 großen amerikanischen Unternehmen (etwa 19 Prozent) Russland verlassen hätten. "Das legt nahe, dass unser Markt und unser Potenzial interessant ist, insbesondere, wenn man die Kosten der Energierohstoffe berücksichtigt. Sie sehen, was in Europa passiert, wo die Firmen schrittweise schrumpfen", sagte Manturow.
Die russische Regierung werde weiter ausländische Investitionen anziehen und wird die nötigen Bedingungen sowohl für ausländische Spezialisten als auch für Investoren und Geschäftsleute schaffen, meinte Manturow.
"Das gilt sowohl für freundliche als auch für unfreundliche Länder. Wir sind immer offen für vernünftige Gespräche und Investoren."
Der russische Präsident Wladimir Putin bestätigte jüngst, dass der Markt offen und wettbewerbsfähig bleiben wird, trotz der westlichen Versuche, ihn zu isolieren. Er sagte, dass die westlichen Rückzüge für die heimischen Unternehmen vorteilhaft gewesen seien, die die Betriebe "sofort übernommen haben." Russland habe genug Talente wie auch qualifizierte Arbeitskräfte und Manager, um "sicherzustellen, dass alles rund läuft", sagte der Präsident.
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