Russland plant, die Liste jener Länder zu erweitern, deren Bürger ein E-Visum erhalten können, da die Nachfrage groß ist, erklärte Alexei Klimow, Leiter der Konsularabteilung im russischen Außenministerium, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur TASS.
Der Diplomat sagte, dass seit dem 1. August bis Ende 2023 Ausländer aus 55 Ländern ein E-Visum für Russland beantragt haben. Insgesamt seien 170.000 elektronische Dokumente ausgestellt worden. Mehr als 90 Prozent davon gingen an Bürger aus China, Estland, Deutschland, Türkei, Indien, Saudi-Arabien, Lettland, Iran, Litauen und Italien. Im Vorjahr habe die Behörde auch 840.000 "traditionelle" Papiervisa ausgestellt – fast 40 Prozent mehr als im Jahr 2022. Klimow betonte:
"Das Interesse der Ausländer, Russland zu besuchen, bleibt also nicht nur erhalten, sondern nimmt sogar zu. Wir betonen erneut, dass wir bereit sind, unsere Türen für alle ausländischen Bürger, die unserem Land wohlwollend gegenüberstehen, offen zu halten."
Im August 2023 wurde das elektronische Visum eingeführt. Es gilt für Ausländer aus 55 Ländern und berechtigt zu einer einmaligen Einreise. Der Antrag kann online gestellt werden. Das E-Visum ist ab Erhalt 60 Kalendertage gültig, man darf sich aber nicht länger als 16 Tage in Russland aufhalten.
Weiter kündigte Klimow an, dass das Ministerium seine Empfehlungen für die Einreise von Russen in sogenannte unfreundliche Länder "unter Berücksichtigung des hohen Risikos entsprechender negativer Folgen" aktualisieren wolle. Der Entwurf sei bereits in Arbeit. Der Diplomat erklärte, dass es in diesen Ländern Fälle von Diskriminierung gegenüber Russen gebe, und nannte als Beispiel Lettland. Wie die Empfehlungen konkret aussehen werden, ließ er offen. Zuvor hatte das Außenministerium alle Russen zur Vorsicht bei Reisen in westliche Länder aufgerufen. Die Behörde warnte, die Bürger müssten alle Risiken solcher Reisen verstehen.
Mehr zum Thema - Anstieg des ausländischen Tourismus in Russland erwartet