Es begann während der Pandemie und erreicht jetzt neue Rekorde: Der Onlinehandel aller Art erlebt in Russland einen nie dagewesenen Aufschwung. Der Kauf von Waren auf Marktplätzen und in Online-Shops – vom Grundbedarf bis zum Großmobiliar – ist für die Russen längst zur Normalität geworden. Es ist auch etwas, das das Leben wesentlich vereinfacht. Längst gehören auch die Zusteller mit ihren Uniformen und Firmenwagen in den Farben dieses oder jenes Marktplatzes zum Stadtbild. Und selbst in ländlichen Gebieten sind sie fester Bestandteil – denn die Lieferfahrzeuge für online gekaufte Lebensmittel und Waren erreichen viele Orte auf dem Land.
Der Pressedienst des Verbandes der Internethandelsunternehmen, in dem die größten russischen Marktplätze und Onlinehandelsunternehmen zusammengeschlossen sind, teilte der Nachrichtenagentur TASS mit, dass das Umsatzvolumen des russischen Onlinehandels im Jahr 2023 im Vergleich zum Jahr 2022 um 28 Prozent gestiegen ist. Dazu schrieb TASS:
"'Das Volumen des Onlinehandels in Russland belief sich im Jahr 2023 auf 6,359 Billionen Rubel, ein Wachstum von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr', so der Verband. Davon entfallen 3,1 Prozent (197 Milliarden Rubel) auf den grenzüberschreitenden Markt, der Anteil des Umsatzes russischer Online-Handelsunternehmen sind 96,9 Prozent (6,2 Billionen Rubel).
Die Verteilung der Waren in der Rangliste der beliebtesten blieb unverändert. Spitzenreiter sind digitale Geräte und Haushaltsgeräte, deren Anteil am Gesamtvolumen der Käufe 18 Prozent beträgt. Weitere beliebte Kategorien sind Möbel und Haushaltswaren (15,4 Prozent), Kleidung und Schuhe (14,6 Prozent), Lebensmittel (11 Prozent) sowie Schönheits- und Gesundheitsprodukte (8,1 Prozent)."
Gleichzeitig wiesen Experten darauf hin, dass Großstädte wie Moskau und Sankt Petersburg, die noch vor ein paar Jahren die Zugpferde des Onlinehandels waren, diese Rolle allmählich an die russischen Regionen abtreten. Laut Artjom Sokolow, dem Präsidenten des Verbandes der Internethandelsunternehmen, sind es die russischen Regionen, die jetzt die treibende Kraft des E-Commerce sind. Das liege daran, dass die Internethandelsunternehmen aktiv in die Entwicklung ihrer logistischen Infrastrukturen investierten und Partnerschaften mit lokalen Unternehmen aufbauen, stellte er fest und betonte:
"Das Online-Marktvolumen in den föderalen Städten hat seinen Höhepunkt fast erreicht. Das Wachstum in Moskau, Sankt Petersburg sowie im Moskauer Gebiet liegt im Jahr 2023 innerhalb von 10 Prozent. In den südlichen Regionen Russlands, in Sibirien und im Fernen Osten liegt es dagegen bei über 40 Prozent. Dank dieser Dynamik werden die notwendigen Waren für die Bewohner der verschiedensten Siedlungen des Landes immer leichter zugänglich."
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