Russland hat bekanntlich schon immer im Mittelpunkt der nachrichtendienstlichen Interessen der USA gestanden. Nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges vor knapp zwei Jahren stieg die Bedeutung von Helfern und Informanten im eurasischen Land für die CIA offenbar noch mehr. Am Montag veröffentlichte der US-Auslandsgeheimdienst auf X wiederholt einen Werbespot auf Russisch.
Im Videoclip erzählt ein offensichtlich erfundener Protagonist seine Lebensgeschichte und führt seine Gründe aus, warum er mit der CIA zusammenarbeitet. Der frühere Fallschirmjäger und jetzige Mitarbeiter des russischen Militärnachrichtendienstes GRU fühlt sich von der Landesführung verraten. Der wahre Feind befinde sich innerhalb des Landes, sagt der 35-Jährige und beklagt Korruption und Vetternwirtschaft. Er fühle sich nun zum Handeln gezwungen, damit das russische Volk floriere und sein Potenzial entwickele. Der Protagonist will, dass sein Sohn in einem besseren Russland lebt. Am Ende des Videos teilt die CIA ihre Kontaktdaten mit.
Als Kremlsprecher Dmitri Peskow bei seiner Pressekonferenz am Dienstag nach dem CIA-Werbevideo gefragt wurde, reagierte er sichtlich amüsiert. Die Veröffentlichung des russischsprachigen Spots bezeichnete Peskow als eine ziemlich geläufige Praxis. Demnach griffen verschiedene Geheimdienste in mehreren Ländern der Welt sehr oft auf soziale Medien und Netzwerke zurück, um neue Mitarbeiter anzuwerben. Die CIA tue dies jahrein, jahraus. Dabei gab der Sprecher des russischen Präsidenten dem US-Geheimdienst einen Tipp:
"Eigentlich sollte jemand die CIA darüber informieren, dass VKontakte in unserem Land viel beliebter als die verbotene Plattform X ist und dass das VKontakte-Publikum viel größer ist."
Elon Musks Plattform ist seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges in Russland landesweit gesperrt. Nutzer können auf X nur mit VPN-Diensten zugreifen.
Bereits im Mai 2023 hatte die CIA einen Telegram-Kanal eingerichtet, um russische Staatsbürger zu rekrutieren. Dort wurde ebenfalls ein Propagandavideo auf Russisch veröffentlicht.
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