US-Außenminister Antony Blinken gab am Mittwoch bekannt, dass die Regierung der Vereinigten Staaten der Ukraine weitere 250 Millionen US-Dollar (rund 225 Millionen Euro) an Militärhilfe zur Verfügung stellt. Damit dürften die bisher bewilligten Mittel jedoch weitgehend ausgeschöpft sein. Nun äußerte sich Russlands Botschafter in den USA Anatoli Antonow auf eine Medienanfrage zu Blinkens Aussage. Eine entsprechende Mitteilung veröffentlichte die russische Vertretung in den USA auf Telegram.
"Washington schickt Kiew ein blutiges Neujahrsgeschenk. Einmal mehr demonstriert es seine Treue zum Konzept des Krieges 'bis zum letzten Ukrainer'."
Ferner ging der Diplomat darauf ein, dass russische Truppen jüngst die Stadt Marjinka südwestlich von Donezk vollständig unter ihre Kontrolle gebracht haben. Die Stadt, in der vor dem Jahr 2014 noch etwa 10.000 Menschen lebten, blieb nach Gründung der Volksrepublik Donezk unter ukrainischer Kontrolle.
Wie der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu erklärt hatte, wird die Einnahme von Marjinka die Fähigkeiten der ukrainischen Streitkräfte verringern und es dem russischen Militär ermöglichen, Donezk effektiver zu verteidigen. Hierzu führte Antonow aus, die Regierung der USA könne nicht umhin, die Fortschritte der russischen Soldaten zu sehen.
"Beamte haben jedoch Angst, den überwältigenden Erfolg Russlands bei der Befreiung Marjinkas anzuerkennen."
Außerdem stellte der Botschafter fest, dass alles mit Bezug auf die Lage an der Front in den USA auf den Kopf gestellt werde und vermeintliche Siege der ukrainischen Streitkräfte gefeiert würden.
"Wir sind sicher, dass man in Washington die Sinnlosigkeit der Bemühungen versteht, uns auf dem Schlachtfeld zu besiegen. Dennoch treibt man das Marionettenregime in den Abgrund, wobei Tausende von gewöhnlichen Ukrainern zum sicheren Tod verurteilt werden."
Die Tatsache, dass die USA der Ukraine immer neue Militärpakete zur Verfügung stellt, zeugt Antonow zufolge von der Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal der ukrainischen Bürger. Weitere Waffenlieferungen könnten die Situation an der Front nicht beeinflussen, versicherte der Diplomat. Kein einziger Terroranschlag der ukrainischen Kräfte, der unter Einsatz westlicher Waffen durchgeführt worden sei, werde ohne eine entschiedene Antwort bleiben.
"Die gesamte NATO-Ausrüstung wird verbrannt und die Munition zerstört. Es ist an der Zeit, dass die Amerikaner illusorische Projekte aufgeben, Russland eine strategische Niederlage zuzufügen."
Wie der russische Militärexperte Jewgeni Krutikow in einem jüngsten Beitrag für die Zeitung Wsgljad betonte,ist die Befreiung Marjinkas keine Episode von rein lokaler Bedeutung.
Abgesehen von der Tatsache, dass die Stadt große Angriffskräfte gebunden habe, die anderswo gefehlt hätten, sei die Befreiung eine Art Schlüssel für zwei weitere ukrainische Verbände, deren Verantwortungsbereiche dort aneinanderstießen. Die Beseitigung einer so wichtigen Verteidigungslinie der ukrainischen Armee verändere einmal mehr die Konfiguration der Kontaktlinie. Neue geografische Namen tauchten in den Nachrichten auf und die Front entferne sich immer weiter von der alten Kontaktlinie.
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