In dem Zeitraum 1. Juli, dem Beginn des Agrarjahres, bis Mitte Dezember hat Russland 30,8 Millionen Tonnen Getreide (ein Plus von 33 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Agrarjahr) auf den Weltmarkt geliefert. Davon entfielen 23,7 Millionen Tonnen auf Weizen. Dies gibt Eduard Zernin, Vorsitzender des russischen Verbands der Getreideexporteure, bekannt. Er spricht diesbezüglich von einem historischen Rekord und führte aus:
"Angesichts der anhaltenden Schwierigkeiten bei der Abwicklung und der finanziellen Unterstützung von Transaktionen ist dies ein außergewöhnliches Ergebnis."
Die Erfolge russischer Getreideexporteure sind laut dem Verbandschef auf gut etablierte Lieferkanäle sowie das Vertrauen der größten Getreideimporteure weltweit zurückzuführen, das weder Sanktionen noch Handels- und Logistikhemmnisse untergraben konnten. Zernin erwähnt in dem Zusammenhang auch die hohe Effizienz der einheimischen Pflanzenproduktion, der die Rekordernten der vergangenen Jahre zu verdanken seien. Ebenso habe ein stabiler inländischer Getreideverbrauch eine sehr große Rolle gespielt.
Wie es weiter heißt, haben die russischen Getreideexporteure die größten Herausforderungen gemeistert und die Versorgungslogistik in Bezug auf die Weltmärkte wiederhergestellt. Damit hätten sie einen sinnvollen Beitrag zur Bekämpfung der Hungersnot weltweit geleistet.
"Es war die Wiederherstellung der russischen Lieferungen, vor allem der Ausfuhr von Weizen, die es ermöglichte, die Weltmarktpreise für Weizen von ihrem Höchststand in Höhe von 450 US-Dollar in der vorigen Saison auf ein Durchschnittsniveau von 250 US-Dollar pro Tonne zu senken wie auch zu stabilisieren."
Laut Zernin gehört Indonesien im laufenden Agrarjahr überraschenderweise zu den zehn größten Abnehmerländern für russischen Weizen, mit einem Import von bisher 892.000 Tonnen, wobei es im vergangenen Jahr überhaupt keinen Weizen aus Russland bezogen habe.
Bangladesch, ein weiterer großer Weizenimporteur, entschied sich für russisches Getreide, nachdem Indien im Jahr 2022 den Weizenexport verboten hatte. Die Lieferungen nach Bangladesch sollen sich seit Beginn der Saison auf 1,7 Millionen Tonnen belaufen, was eine Million Tonnen mehr als im letzten Agrarjahr seien. Die meisten Abnehmerländer sollen bisher im Vergleich zu der vergangenen Saison mehr Weizen aus Russland importiert haben. Das laufende Agrarjahr endet am 30. Juni 2024.
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