Das Großprojekt des russischen Energieunternehmens Nowatek Arctic LNG 2 ist ein vielversprechendes und sich noch im Bau befindendes Mega-Vorhaben für die Produktion von Flüssiggas im Norden Russlands. Es sieht den Bau von drei Technologielinien mit einer Kapazität von jeweils 6,6 Millionen Tonnen Flüssiggas vor. Nach Fertigstellung ist ein Ausstoß von 19,8 Millionen Tonnen Flüssiggas pro Jahr geplant. Der Betrieb soll im Dezember 2023 starten. Nun zielt die US-Politik offenbar darauf ab, das Projekt zum Scheitern zu bringen. Hierzu verkündete Geoffrey Pyatt, der stellvertretende US-Staatssekretär für Energieressourcen, bei einer Anhörung im Ausschuss für auswärtige Beziehungen im US-Senat:
"Unser Ziel ist es, dieses Projekt zu zerstören, und das erreichen wir durch unsere Sanktionen."
Wie Pyatt in seinem Auftritt am Mittwoch betonte, werden die USA mit ihren Partnern unter anderem auch in der G7 zusammenarbeiten, um das besagte Ziel erreichen zu können.
Anfang November hatte das US-Finanzministerium Strafmaßnahmen gegen Arctic LNG 2 verhängt. Außerdem müssten laut der Behörde alle Transaktionen mit Bezug darauf bis zum 31. Januar 2024 abgeschlossen werden.
Allerdings erklärte Japans Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura am Dienstag mit Hinblick auf die Beteiligung des japanischen Unternehmens Mitsui am Projekt, dass es für die stabile Energieversorgung des Landes wichtig sei. Zugleich räumte der Minister ein, dass gewisse Auswirkungen der US-Sanktionen auf das Geschäft in Japan unvermeidbar seien. Man werde angemessen reagieren, hieß es. Tokio werde die Angelegenheit mit relevanten Parteien prüfen, sagte Nishimura weiter. Hierbei wird er von Reuters mit den Worten zitiert:
"Wir werden mit den G-7-Staaten zusammenarbeiten, um ein umfassendes Urteil zu fällen und sicherzustellen, dass die stabile Energieversorgung gewährleistet ist."
Das Arctic LNG 2 wird es Russland ermöglichen, die LNG-Produktionskapazität um mehr als die Hälfte zu erhöhen. Eisbrecher sollen den Hunderte Meter langen Flüssiggas-Schiffen im Winter den Weg durch die arktischen Gewässer freimachen. 80 Prozent des verflüssigten Erdgases sollen nach Asien gehen, 20 Prozent nach Europa.
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