Russische Banken: Ausstieg aus internationalem SWIFT-System auch im Inland

Der russische Bankensektor wird im Inland künftig Überweisungen nur noch über ein eigenes System abwickeln. Einen entsprechenden Beschluss hatte die russische Zentralbank im März 2023 gefasst.

Nach einer Entscheidung des Verwaltungsrats der russischen Zentralbank vom März 2023 dürfen Banken ab dem 1. Oktober bei der Überweisung innerhalb Russlands nur noch inländische Finanzstrukturen nutzen. Die schließt die Nutzung des SWIFT-Systems aus, das seinen Hauptsitz in Belgien hat. Mit dem Ausbruch des Ukrainekriegs waren eine Reihe russischer Kreditinstitute vom internationalen SWIFT-System im Zuge der EU-Sanktionen abgekoppelt worden.

Zu ihrem Beschluss im März erklärte die russische Zentralbank, die als Regulierungsbehörde fungiert, dass "Informationen über solche Transaktionen nun über ihre eigenen Bankensysteme oder die Dienste russischer Drittunternehmen sowie über das Finanznachrichtenübermittlungssystem (SPFS) der Bank von Russland übermittelt werden müssen". Diese Anforderung gelte nicht für grenzüberschreitende Überweisungen. Diese Entscheidung, so die Zentralbank, werde es ermöglichen, die Zuverlässigkeit und den ununterbrochenen Datenaustausch bei inländischen Transaktionen zu gewährleisten.

Das SPFS der russischen Zentralbank wurde 2014 als Entsprechung zum internationalen SWIFT-System eingerichtet. Es wurde ins Leben gerufen, nachdem im Kontext des Beitrittes der Krim zur Russischen Föderation erstmals die Frage der Abkopplung des Landes von SWIFT aufgeworfen worden war. Mehr als 400 Teilnehmer, darunter über 100 Gebietsfremde aus zwölf Ländern, haben sich dem russischen SPFS angeschlossen.

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