Russland verhängt Exporteinschränkungen für Benzin und Diesel

Moskau hat den Export von Benzin und Diesel eingeschränkt. Die Regierung erklärt den Schritt mit dem Ziel, den Inlandsmarkt für Kraftstoffe zu stabilisieren. In den letzten Monaten war ein deutlicher Preisanstieg zu verzeichnen.

Die russische Regierung hat die Ausfuhr von Benzin und Dieselkraftstoff aus Russland vorübergehend eingeschränkt. Dies teilte der Pressedienst der Regierung mit. In einer Erklärung hieß es, dass der Schritt unternommen wurde, um den Inlandsmarkt zu stabilisieren. Ein entsprechender Erlass wurde von Premierminister Michail Mischustin unterzeichnet.

Am Vorabend erklärte der stellvertretende Ministerpräsident Alexander Nowak, dass die Kosten für Benzin in den letzten beiden Börsensitzungen um etwa vier Prozent gesunken seien. Auch die Dieselpreise seien gesunken. Ihm zufolge versuche das Kabinett, die Situation auf dem Großhandelsmarkt auszugleichen und sei bereit, bei Bedarf drastischere Entscheidungen zu treffen.

Die Börsenpreise für Kraftstoffe in Russland erreichen seit mehreren Monaten in Folge Rekordwerte. Auch die Einzelhandelspreise haben ihre Wachstumsraten deutlich beschleunigt. Experten erklären diese Situation unter anderem mit "grauen" Exporten. Als eine der möglichen Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung diskutieren die Behörden die Erstellung einer Liste von zugelassenen Exporteuren und Lieferanten für den Inlandsmarkt.

Anfang September erklärte der erste stellvertretende Energieminister Pawel Sorokin, seine Behörde habe der Regierung und der Präsidialverwaltung einen Entwurf für ein Dekret vorgelegt, wonach nur Produzenten Erdölprodukte exportieren dürften.

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