Wissenschaftler der Sibirischen Föderalen Universität wollen einheimische Nanofasern einsetzen, um die Qualität von Lösungen zu verbessern, die bei Öl- und Gasbohrungen im Permafrostgebiet verwendet werden, berichtet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti. In einer Publikation für die Fachzeitschrift Journal of Molecular Liqiuds, in der ihre neue Entwicklung beschrieben wird, stellen russische Wissenschaftler fest:
"Die Erschließung von Öl- und Gasfeldern unter den Bedingungen der arktischen Region ist ein aktuelles Problem, da die Nutzung von Öl- und Gasfeldern hier bisher aufgrund der ungünstigen Gesteins-, Technik-, Klima- und Umweltbedingungen unmöglich war. Dies erfordert eine Modernisierung der technologischen Lösungen."
Wasserbasierte Bohrflüssigkeiten, die bei den meisten Öl- und Gasbohrungen verwendet werden, sind unter Permafrostbedingungen wenig nützlich, so die Forscher. Die Verluste solcher Flüssigkeiten beim Bohren sind enorm, das Wasser taut außerdem das Bohrloch auf, was zu dessen schnellem Zusammenbruch führt. Deshalb sind Lösungen auf Kohlenwasserstoffbasis unter arktischen Bedingungen effektiver. Russische Wissenschaftler werden sie nun mit Hilfe von Nanotechnologien bereichern. Sie wollen Aluminiumoxid-Nanofasern verwenden, um die Eigenschaften von Bohrspülungen auf Kohlenwasserstoffbasis zu verbessern. Die Forscher sind der Meinung, dass ein solcher Zusatz den Verschleiß der Ausrüstung und die Spülungsverluste verringert und dazu beiträgt, das gebohrte Gestein effizienter aus dem Bohrloch zu pumpen.
Die von den russischen Forschern vorgeschlagenen Nanofasern sind ein einzigartiges kristallines Material der neuen Generation mit extrem hoher mechanischer Festigkeit. Maxim Prjaschnikow, Mitglied des Forschungslabors der Sibirischen Universität, erklärte in einem Gespräch mit RIA Nowosti, dass Zusatzstoffe aus Nanopartikeln die Eigenschaften von Bohrflüssigkeiten erheblich verändern sowie ihre Stabilität und die Effizienz von Bohrvorgängen erhöhen können.
Prjaschnikow erklärte auch, dass die Erfindung der russischen Wissenschaftler nicht nur den Bohrunternehmen in der Arktis helfen kann, sondern auch überall dort, wo sie mit schwierigen Rahmenbedingungen konfrontiert sind:
"Bohrspülungen mit dem Zusatz von Nanofasern können die Stabilität von Bohrlöchern nicht nur im Permafrost, sondern auch in Schieferformationen garantieren und die Umweltbelastung durch den Wegfall der üblichen giftigen Chemikalien in der Bohrspülung verringern."
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